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Heavy Metal scheint endgültig unter den Freunden von Funk und Fernsehen angekommen zu sein. Nach «Heavy Trip» und «The Night Of The Beast» erobert nun die Coming-Of-Age Metal-Komödie «Metal Lords» die heimischen Bildschirme.
Kurz vor Ende des ruhmreichen Fantasy-Epos «Game Of Thrones» haben ihre Macher David Benioff und D.B. Weiss einen Vertrag mit dem Streaming-Riesen «Netflix» unterschrieben, und das erste Projekte ist «Metal Lords». Inhaltlich schlagen sich drei Jugendliche, mehr oder weniger elegant, ihre Zeit an einer Highschool um die Ohren. Solche Adaptionen hat man grundsätzlich schon zur Genüge gesehen und sie hauen einem nicht mehr vom Hocker – wäre da nicht die Hilfe von harter Gitarrenmusik!
D.B. Weiss hat das Drehbuch für «Metal Lords» verfasst und gemeinsam mit seinem Partner Benioff besetzen sie die Produzentensessel. Die Geschichte handelt von drei Aussenseitern, die ihre Unsicherheiten überwinden müssen. Jede Figur besitzt schon für sich allein genügend Finesse, um eine spannende Story erzählen zu können. Die gemeinsame Bandgründung aber, um den «Battle Of The Band-Contest» gewinnen zu können, gibt dem ganzen nochmals zusätzlichen Zündstoff. Die Klischees kommen natürlich auch in diesem Streifen nicht zu kurz und so hat das Trio auf dem Weg zum Auftritt einige Hindernisse zu überwinden. Von den grosskotzigen Mitschülern über verständnislose Eltern und Probleme innerhalb der Freundschaft bis hin zum Aufkeimen der ersten grossen Liebe.
Die witzigen Dialoge, die teils überraschenden Handlungen sowie das überzeugende Schauspiel der Hauptprotagonisten sorgen dafür, dass «Metal Lords» über die Spiellänge von knapp 100 Minuten verflucht viel Spass bereitet, auch wenn einem, einiges vom Inhalt vielleicht bekannt vorkommt. Dies wirkt aber nie peinlich und billig abgekupfert, denn die Szenen sind einfach nur grossartig.
Das Wichtigste ist aber bei einem solchen Film der Soundtrack - ein Soundtrack, der rockt! Und das nicht zu knapp. Spätestens als Protagonist Kevin das erste Mal an den Drums «War Pigs» von «Black Sabbath» übt und die Macht des Metals spürt, wird wohl jeder Fan an seine eigene Metal-Geburt zurück katapultiert. Der finale Bandcontest wird durch eine ungeahnte Wendung zur Achterbahn der Gefühle und die für einen solchen Film obligatorischen Musiker-Cameos (mit Scott Ian, Tom Morello, Kirk Hammett und Rob Halford), sind hier wirklich überraschend und perfekt eingesetzt.
Das echte Film-Highlight ist aber die Musik. Den Score liefert «Game Of Thrones»-Komponist Ramin Djawadi, der schon bei «Iron Man» und «Pacific Rim» gezeigt hat, wie gut ihm Gitarrenklänge liegen. Dazu kommen natürlich Songs von Metal-Grössen wie «Pantera», «Metallica», «Judas Priest», «Mastodon» und weiteren Grosskalibern. Der Film ist ein wahrer Genuss und lädt stets zum Headbangen à discrétion ein.
Obwohl man alles, was «Metal Lords» zu bieten hat, in einer anderen Form schon gesehen oder gehört hat, bietet die etwas andere Metal-Geschichte dank des stringenten Drehbuchs, einem gut aufgelegten Cast und fantastischer Musikauswahl durchgehend extremen Spass ohne Rohrkrepierer! Absolut zu empfehlen!