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Vier Jahre ist es her, seit die Herren Zakk Wylde, Rob «Blasko» Nicholson (Rob Zombie) und Joey Castillo (Danzig, QotSA) den Urvätern des Heavy Metal aus Birmingham Tribut zollten und unter dem Namen ZAKK SABBATH deren wegweisendes Debüt in einer 24 Stunden dauernden Livesession neu einspielten, nun legt das Trio gleich doppelt nach.
Eigentlich stehe ich ja solchen Geschichten prinzipiell eher skeptisch gegenüber. Wer braucht schon Cover-Songs, welche sich zu allem Überfluss noch kaum von den Originalen unterscheiden, welche der geschmackssichere Headbanger eh schon seit Jahren (oder im besten Fall Jahrzehnten) in ihrer ursprünglichen Form im Plattenregal stehen hat? Eigentlich niemand, aber bei Zakk Sabbath sehe ich das ein Bisschen differenzierter, und das aus einem ganz einfachen Grund. Black Sabbath stecken seit eh und je in der DNA des ehemaligen Ozzy-Flitzefingers, und man hört allen Zakk Sabbath Veröffentlichungen, diese miteingeschlossen, gut an, dass die involvierten Musiker, allen voran Zakk Wylde, mit Liebe und Hingabe diese alten Standards nicht neu interpretiert, sondern möglichst originalgetreu eingespielt haben.
Diesmal warten sie mit frischen Versionen von gleich zwei Sabbath-Klassikern auf, «Paranoid» (1970) und «Master Of Reality» (1971), womit auch die chronologisch richtige Reihenfolge der Erscheinung eingehalten wäre. Diese respektvolle oder gar ehrfürchtige Vorgehensweise mit dem Vermächtnis der Sab Four zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Projekt und mündet in der originalgetreuen Umsetzung der Songs. Natürlich kann es Zakk Wylde dennoch nicht lassen vor allem den Soli seine Trademarks wenigstens teilweise aufzudrücken, zudem sind die Drums wie auch der Bass im Mix äusserst präsent, was der ganzen Produktion einen ordentlichen Wumms verleiht.
Und genau dieser moderne, transparente Sound beschert mir beim Anhören dieser Klassiker so viel Spass und offenbart gleichzeitig die Zeitlosigkeit dieser Klassiker. Einzig mit der Neuinterpretation von «Planet Caravan» habe ich etwas Mühe, da gefällt mir das sehr reduzierte aber umso atmosphärischere Original immer noch bedeutend besser. Aber auch über diesen kleinen Makel mag man hinwegsehen, wenn man dieses Doppelalbum als das betrachtet, was es ist: Ein mit viel Freude und Liebe aufgenommener Tribut an jene Band, ohne die die Geschichte der harten Gitarren-Musik höchstwahrscheinlich einen anderen Verlauf genommen hätte. Zudem macht es Lust darauf, die Originale wieder mal hervor zu kramen, und insofern kann man sagen: Mission erfüllt.
Mirko B.