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Eigentlich mag ich Bands nicht in Schubladen stecken, wenn es um die Frage „klingt wie“ geht. Trotzdem ist es mit einem Progressive-Death jonglierenden Album, wie dem mir vorliegenden Zweitwerk „Sojourn“, der Niederländer Xeno fast unmöglich, dabei den Namen Opeth (früher) nicht zu erwähnen.
Nach Aussage des Pressetextes spielen die Herren um Ruben Willemsen schlicht Modern Metal, die sich einfach die Rosinen aus dem Umfeld des modernen Prog herauspicken. Aber durch das Gleichgewicht zwischen den feinfühligeren Passagen und der Death-Materie kommt es eben im Kopf zur oben genannten Kombination. Bei genauerem Hinhören gestalten sich die Möglichkeiten für prominentes Namedropping aber noch deutlich weitläufiger. Hört selbst! Die härteren Momente drücken jedenfalls definitiv nach vorne, schnüren dem Hörer aber nicht gleich die Luft ab. Unterdessen umgarnen die ruhigeren, landschaftsmalerisch anmutenden Parts regelrecht, sie gleiten samtig wie Seide in die Gehörgänge hinein und laden ein zum Verweilen. Klar, kleinere Baustellen hat „Sojourn“ auch vorzuweisen aber die Stärke überwiegt definitiv auf der Platte. So sind ein paar songschreiberische Aufräumarbeiten, bei dem was die Jungs sonst abliefern, das geringste Problem sein. Insgesamt erfreut die Qualität von „Sojourn“ wirklich, auch dass die Band, die zumindest ihrem Eintrag auf den „Metal Archives“ zufolge, noch nicht im unübersichtlichen Masse in der Szene genetzwerkelt hat. Ob hier aber schlussendlich einer dieser sprichwörtlichen Rohdiamanten vorliegt, der eventuell zu einem echten, funkelnden Diamanten geschliffen werden kann, wird allerdings nur die Zeit zeigen.
Oliver H.
Punkte 7.6 von 10