Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
In einem Bandcamp-Interview von 2019 bemerkte Bassist Johan Erkenvåg, dass das politische Klima in der Welt grauenhaft geworden ist. Jahre später ist es kaum besser, und das zunehmende globale Chaos mag uns alle in düstere Angst vor der Endzeit versetzen, scheint aber auch die idealen Umstände zu schaffen, die für eine brutale Hardcore Punk-LP wie «Life Knife Death» von Nöten sind.
Gegründet 1995 in der kleinen schwedischen Stadt Mariestad, gehören WOLFBRIGADE (bis 1999 noch unter dem Namen Wolfpack bekannt) nach wie vor zu Skandinaviens angesehensten, einflussreichsten und zuverlässigsten Lieferanten von brachialem Sound. Auf ihrem elften Album werden die raffiniertesten Fertigkeiten, die in drei Dekaden erkoren wurden, mit mehr Stil und Intensität dargeboten. Am auffälligsten sind die schiere Geschwindigkeit und die kaum zu kontrollierende Wut, die durch dynamische, blutgetränkte Kracher wie «Ways To Die» und «Your God Is A Corpse» pumpen.
Die unterschiedlichen Einflüsse der Band werden wie folgt zusammengewürfelt: die unbarmherzigen Rhythmen von Discharge, der Arbeiter-Rock'n'Roll von Motörhead, die knüppelharte Gangart von Entombed - sogar die Beatles kommen vor, wenn auch in umgekehrter Form, mit dem herrlichen Titel «A Day In The Life Of An Arse». Wie sich herausstellt, ist das Ethos der Beatles nicht allzu weit entfernt von dem der Wolfbrigade, denn das Quintett definiert seine Hauptantriebskraft als «die ewige Suche nach dem ultimativen Song». Die subtilen Schattierungen von Melodie und Vielseitigkeit in «Life Knife Death» stellen eine weitere Stärke von Wolfbrigade dar.
Die Songs entwickeln sich mit einem organischen Fluss, von den epischen Gitarren-Heldentaten, die «Unruled And Unnamed» eröffnen, bis hin zum gespenstisch aufgewühlten Outro «Age Of Skull Fuckery», das auf einem verlangsamten Riff aus dem oben erwähnten Song basiert. «Life Knife Death» ist eine weitere Kerbe im Bettpfosten einer Band, die einfach nicht aufhört zu lärmen. Diese Truppe wird mit jeder weiteren Veröffentlichung stärker und es ist leicht zu erkennen, weshalb sie sich bei einem Label wie Metal Blade niedergelassen haben. Hoffen wir, dass sie noch viele weitere Jahre Gas im Tank haben.
Oliver H.