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Die aus Massachusetts stammende Deathcore-Truppe hat vor zehn Jahren «Phenomena» veröffentlicht und bringt nun eine Dekade später «Phenomena II» auf den Markt. Was ist in den zehn Jahren passiert? Eines wird bereits beim Opener klar – WITHIN THE RUINS haben sich hörbar weiter entwickelt.
Die Richtung, die das Quartett allerdings einschlägt, dürfte lange nicht allen gefallen. Überzeugen müsste aber die konstante Härte, sowie die Gitarren (Joe Cocchi) und Drum- (Kevin McGuill) lastigen Instrumental-Parts. Dies durchdringt Sänger Steve Tinnon immer mal wieder mit seiner tiefen Stimme und sorgt für reichlich Krawall an der Front. Within The Ruins geben ordentlich Gas, fahren technische Monologe auf, die ruckartige Gitarren-Soli und atmosphärische Synthesizer-Segmente enthalten.
Diese Veränderungen gehen zu Lasten der klassischen Attribute, die beim Vorgänger-Album noch ausgeprägter waren. Ihr Drang nach Veränderung lässt den Vierer immer tiefer in progressive Gefilde abrutschen, wie der Track «Level 12» eindrucksvoll zeigt. Der progressivere Pfad erschwert den heimischen Musik-Genuss um ein Vielfaches. Live dürften diese Attacken hingegen wieder gut ankommen. Die Konzentration aufs Technische hat den Effekt, dass kaum etwas vom Gehörten in Erinnerung bleibt.
Den elf Songs fehlt es an Eingängigkeit, und das hört sich fast so an, als würden sich Within The Ruins gelegentlich mit diffusen sowie endlosen Gitarren-Soli überschlagen. Zuhanden der Eingängigkeit könnte weniger vielleicht manchmal mehr sein. Dass der Vierer seine Instrumente jedoch beherrscht, ist absolut unbestritten. Für meinen Geschmack kommt «Phenomena II» nicht an den Vorgänger heran, aber echte Fans des Genres werden wahrscheinlich immer noch hörenswertes Material finden. Wie sagt ein Sprichwort doch so schön: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!"
Oliver H.