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Mit «Pale Horse» veröffentlicht Matermind Markus Winter, der sich mit seiner Musik (unter anderem in Bands wie Cry und Hertzton) ein Standbein in der schwarzen Szene aufgebaut hat, ein weiteres Solo-Album.
Dies wurde zusammen mit Hugo Ribeiro am Schlagzeug, Fredrik Pihl an der Gitarre und Michael Donner am Keyboard aufgenommen. Das umfangreiche Album präsentiert siebzehn Titel, welche sich, ausgehend vom typischen Goth-Rock, mit den omnipräsenten Synthi-Einflüssen regelmässig an weiteren Stilrichtungen orientieren. Unter anderem mit «Thunder Strike» und «Bride Of The Meadow» gehen Winter in Richtung Classic Rock, wobei Letzteres im Gitarrenriff stark an Dio's «Holy Diver» erinnert. Einige Lieder gehen hingegen mit ihren aufmüpfigen Synthi-Motiven im 80er Stil in Richtung Billy Idol – ein Parallele, welche teilweise von Markus’ tiefem, ruhigen Gesang unterstützt wird. Herzerwärmende Melodien bringen das Geigen-lastige «Beginning Of The End», das fast schon kitschige «Face To Face» sowie der Titeltrack «Pale Horse» mit sich, und mit «Heart Of A Worrier» kommt noch etwas Rock'n'Roll ins Spiel.
Unter den siebzehn Titeln sind zudem zwei im eigenen Stil umgesetzte Covers: Tears For Fears' «Mad World» und der Titeltrack «Mercy» von Steve Jones' Solo-Album (Ex-Sex Pistols) aus dem Jahre 1987. Nach dem ersten Durchhören behält man einen grossen Teil der Refrains im Ohr, sodass beim nächsten Durchgang bereits mitgesungen werden kann. Dies zeigt, dass die Lieder trotz unterschiedlichem Charakter eher einfach aufgebaut sind. Ausgenommen sind hierbei die durchgehend eingebauten Gitarrensoli, die dem Album etwas Aufschwung und Antrieb verleihen. Ansonsten liegt über den schnelleren, groovigen, stampfenden und schönen Liedern ein Schleier der Melancholie. So wirkt «Pale Horse» als Gesamtwerk trotz abwechselnder Dynamik eher düster wie drückend und wird deshalb, wie auch durch die überdurchschnittliche Länge, mit der Zeit etwas langatmig, schwermütig und monoton. Dennoch ist «Pale Horse», welches übrigens nach dem Agatha Christie Kriminalroman «The Pale Horse» benannt wurde, ein solides Album, das aufgrund der unterschiedlichen Stileinflüsse für viele Zuhörer:innen mindestens etwas Ansprechendes dabei hat.
Sina