Der acht Minuten lange Opener «Leaving The House Of Thanatos» ist eine verspielte, grösstenteils ruhige Prog-Nummer, typisch nordländisch, wie Kaipa das auch tun. Nur der Gesang von Keyboarder Jan Taruq passt da nicht rein, da er die richtigen Töne nicht immer trifft. Zum Glück obliegt das hauptsächlich Sängerin Sylvia Erichsen, die mit ihrer klaren Stimme hingegen voll überzeugen kann. Im gemeinsamen Duett geht es gerade noch, nachzuhören beim folkigen «The Book Of Love».

Die Musik der Norweger ist ziemlich spartanisch und hauptsächlich akustisch ausgelegt, die Musik typisch nordisch-melancholisch, das Tempo meist sehr langsam. Man hätte sich hier zumindest manchmal etwas mehr Tempo gewünscht. «Helen And Simon Magus» kommt anfangs sehr ruhig daher, steigert sich aber durch das Einsetzen der Drums und einem schönen Keyboard-Solo. Später kommt noch ein verzerrtes Gitarren-Solo dazu, bevor man gegen Ende wieder herunter fährt.

Schöner Song, spannend aufgebaut. Zum Schluss folgt noch das knapp 14-minütige «A Dance Of Shadows», das ziemlich düster beginnt, in einem typischen Prog-Solo mündet, das glatt von Pendragon sein könnte. Getragen wird der Song auch hier erneut von Sylvias engelsgleichem Gesang, ergänzt mit viel Mellotron-Klängen, zeitweise sehr verspielt und mit durchaus spannenden Parts versehen. Erinnert etwas an die seligen Landmarq mit Tracy Hitchings.

Vielleicht ist der Track an der Stelle etwas zu viel in die Länge gezogen, aber das ist Geschmackssache. Die Norweger bieten hier auf jeden Fall einen bunten Mix aus Prog und Folk, der das Niveau von Kollegen wie Kaipa jedoch nicht halten kann. Trotzdem wartet «Ex Tenebris» mit einigen tollen Songs auf, aber bitte beim nächsten Album den Gesang des Keyboarders aussen vor lassen und ab und zu etwas mehr Tempo einbauen, vor allem bei den längeren Nummern.
Crazy Beat

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