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In den schroffen Hügeln Schottlands tüftelt ein Duo an einem Sound, der genau so zerklüftet ist, wie das Land selbst - VUKOVI. Mit einer Reihe beeindruckender Singles zog die Band viel Aufmerksamkeit auf sich. Diese Songs zeigen deutliche Fortschritte von Sängerin Janine Shilstone auf dem Weg zu einer echten, selbstverwirklichten Version ihrer selbst.
Untermauert wird die Lyrik von Hamish Reilly, der die perfekte instrumentale Begleitung für diese erfrischende Version von Pop-Rock liefert. «My God Has Got A Gun», die neueste Ergänzung ihrer Diskographie ist extrem roh, viszeral und manchmal sogar wild. Das Gewicht, das sich hinter jedem einzelnen Wort verbirgt, ist lähmend und das Bedürfnis sich von den Fesseln ihrer Vergangenheit zu befreien absolut herzzerreissend. Die elf Songs sind alles, aber bloss nicht gleich. Einmal elektronisch, dann extrem elektrisch, mit einem antreibenden Beat, kommen die Tracks aus dem Untergrund.
«Gungho» und «Misty Ecstasy» sind gewagte Bekenntnisse zur Sexualität und zu den innersten Sehnsüchten, während «Sno» tief in die Seele eintaucht und um Vergebung fleht. Der Titeltrack schlägt alle Vorsicht in den Wind, indem er negativen Gedanken-Kreisläufen den Stinkefinger zeigt und es wagt, sich als depressive Episoden zu zeigen. Es ist auch ein Plädoyer dafür, psychische Probleme ernst zu nehmen. Der wahre Höhepunkt von «My God Has Got A Gun» liegt aber im unerbittlichen letzten Stück «Bladed». Dies ist ein apokalyptischer Elektro-Punk mit einem Hauch 90er-Flair, der aus zielgerichteter, mitreissender Überstimulierung gewebt ist.
Es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass Vukovis neueste Veröffentlichung eine kühne Errungenschaft in Bezug auf ihre Fähigkeit ist, die ergreifenden Lücken in ihren vielen Versuchen, sich aus den Fängen vergangener Traumata zu befreien, zu überbrücken. Obwohl dieses Album nicht ohne Tiefpunkte auskommt, die sich hauptsächlich auf einige Verbindungs-Probleme in Bezug auf die Intensität beziehen, ist die wichtigste Erkenntnis aus dieser Platte diejenige, dass Vergebung der Schlüssel und persönliche Befreiung der Antrieb für uns alle ist. Nicht nur zum Überleben, sondern um grossartig zu gedeihen.
Oliver H.