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Metal Factory since 1999
Bei den Deutschen Voodoo Kiss ist die Bandbiographie deutlich spannender als die Musik, auch wenn ihre Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal durchaus Klasse hat. Gegründet 1995 fehlte es den Schwaben trotz einiger Konzerte an Auftrittsmöglichkeiten. Also wurde 1997 das "Summer Breeze Festival" ins Leben gerufen – mit Voodoo Kiss als Headliner.
Während das Festival rund um den Schlagzeuger Achim Ostertag auch ein Vierteljahrhundert später noch existiert, löste sich die lokal bekannte Band nach einigen Besetzungswechseln 2000 auf. Das 25-Jahr-Jubiläum des Festivals ist nun der passende Zeitpunkt für eine Wiederbelebung von Voodoo Kiss – inklusive Auftritt beim Summer Breeze Festival. Zumal Schlagzeuger Ostertag nach wie vor die Fäden des Grossanlasses als CEO zieht. Zur Reunion wurde jetzt auch dieses Album aufgenommen, auf dem während einer kurzweiligen halben Stunde ein kleines Heavy Metal Statement zum Besten gegeben wird. Neben Achim Ostertag sind darauf die Originalmitglieder Martin Beuther (Gitarre) und Klaus Wieland (Bass) zu hören, die als Sänger Geritz Mutz von Sacred Steel gewinnen konnten. Mutz und seinen Mannen machen ihre Sache durchaus ambitioniert, rumpeln ungekünstelt wie roh und lassen auch mal die ein oder andere merkwürdige Melodie, respektive einen schrägen Takt so stehen wie er ist.
Das macht Laune, weil es sich von glatt polierten Produktionen abhebt. Dazu kommen Lieder, die zwar sicher nicht zum Besten gehören, was dieses Genre zu bieten hat, aber sing-, headbang- und feierbar sind. Damit sollten sich auch Nicht-Kenner von Voodoo Kiss beim Reunion-Konzert auf dem diesjährigen "Summer Breeze Festival" sofort angefreundet und die Band entsprechend abgefeiert haben. Zieht man zudem in Betracht, über welche Kontakte Achim Ostertag nach all den Jahren im Heavy Metal Geschäft verfügt, könnte aus Voodoo Kiss künftig durchaus noch eine grosse Band werden – vorausgesetzt die Beteiligten möchten dafür ihre bisherigen Haupttätigkeiten aufgeben oder reduzieren. Und falls nicht, wurde mit dem selbstbetitelten neuen Werk immerhin ein kleines Szene-Juwel aufgenommen, welches in verschiedenen Momenten durchaus musikalische Glanzpunkte zu setzen vermag.
Roger W.