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Bereits zwei Dekaden an Rock'n'Roll-Karriere haben Volbeat hinter sich. Während dieser Zeit teilten sie die Bühne mit Genre-Legenden wie Black Sabbath, Metallica, Motörhead oder Slipknot, was unter den Metal-Fans nicht immer ohne Negativ-Echo von statten ging.
Trotz der einen oder anderen Kritik steht klar fest: Volbeat müssen sich nicht mehr beweisen! Vielleicht trägt gerade diese Entlastung dazu bei, dass sie beim achten Output «Servant Of The Mind» noch eine Schippe Härte auf ihren ureigenen Sound aus mehreren Metal Sub-Genres drauf packen. Davon konnte man sich schon bei der ersten Single «Wait A Minute My Girl», ein Liebeslied von Frontmann Michael Poulsen an seine Verlobte, überzeugen. Damit verbuchen Volbeat nicht nur ihren neunten Nummer eins Hit, sondern setzen auch einen Rekord: Keine andere nicht-nordamerikanische Band konnte jemals so oft diese Spitzenposition in den Charts erreichen. In vielen der neuen Lieder erzählen die Dänen aufwändige und faszinierende Geschichten. «The Sacred Stones» berichtet von einem irdischen Wesen, das sich der dunklen Seite hingegeben hat, «Shotgun Blues» schildert geisterhafte Erlebnisse beim Einzug in ein neues Zuhause und der Titel «The Devil Rages» behandelt die Idee, dass der Teufel eine menschliche Gestalt annimmt. Eine kleine Verschnaufpause erlaubt «Dagen Før» (Der Tag davor), dessen Vocals sich Poulsen mit Stine Bramsen teilt, einer dänischen Solokünstlerin und Sängerin der Pop-Band Alphabeat. Die Platte entstand kompakt in drei Monaten in Abgeschiedenheit und mit viel freier Zeit. Poulsen und seine Band sind überzeugt, dass ihr neues Werk ohne Pandemie nicht so klingen würde. Es ist in gewisser Weise ein Produkt der Zeit, der Epidemie. Trotzdem ist es voll und ganz "Volbeat" im Jahr 2021. Auch an der Qualität des Songwritings gibt es nichts zu rütteln. Längst geht es beim Vierer um viel mehr als um einen Haufen Riffs mit Vocals - es gibt mehr Tiefe, mehr Substanz, mehr Charakter. Deshalb klingen die dreizehn Songs vielleicht auch aufgeräumter, knackiger – ja, einfach ein wenig fetter! Als Fazit könnte man sagen, dass Volbeat mit «Servant Of The Mind» einen Schritt zurück getan haben, um einen gewaltigen Sprung nach vorne zu machen.
Oliver H.