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Fünfzehn Jahre nach ihrem Karriere-Beginn melden sich die Melodic Death Metaller VOICE OF RUIN mit Studio-Album «Cold Epiphany» zurück. Es ist das vierte Werk der Schweizer Formation, das angeblich im Strudel zwischen tragischer Realität und Fiktion entstanden ist.
Das Quintett lässt sich lyrisch von den dunkelsten Episoden der Geschichte und einer imaginären Zukunft inspirieren, die von Krankheit und menschlichem Wahnsinn geprägt ist. Vier Jahre nachdem ihr Meisterwerk «Acheron» sein hässliches Haupt erhob, treten zehn neue Tracks in seine Fussstapfen. «Prelude To A Dark Age» ist ein klassisches Intro, auf dessen Abgründe bereits der Titel hinweist. Dann nimmt die Platte ordentlich an Fahrt auf und man bekommt während den nächsten neun Songs einiges an Abwechslung geboten.
Was mit zarten akustischen Melodien begann, wird nun von Sänger Randy Schaller geschreddert, denn dieser wechselt zwischen Growls, Spoken-Words und wilden Screams ab, und um ihn herum wirbeln Klänge, die Göteborg näher denn je erscheinen lassen. Vampirhafte Tendenzen zeigen sich bei «Bloody Salvation», einem Groove Metal inspirierten Stück, das Headbang-Fähigkeiten mit einem Mitsing-Refrain kombiniert. Die weiteren Songs sind Angriffe auf die Gehörgänge mit geschmackvollen Gitarren-Solos, Thrash-Anleihen, Staccato-Riffs und Buden-Zauber von Dario Biner.
Einen qualitativen Gastbeitrag gibt es in Form von Anna Murphy (Cellar Darling/Ex-Eluveitie), die bei «Cyanide Stone» zwei wunderschöne, klare Gesangs-Momente hinzufügt, die den perfekten Kontrast zu Schallers sengender Stimme bilden, während die Band selbst einige Orchestrierungen vorgibt. Die Qualität von Musik und Songwriting ist geglückt, das Gewicht von Licht und Schatten perfekt ausbalanciert - ein echtes Gefühl musikalischer Freiheit. «Cold Epiphany» wurde von Gitarrist Nicolas Haerri im "L12 Studio" im eigenen Haus produziert, aufgenommen und gemischt, bevor es von Mike Kalajian (Periphery) gemastert wurde. Der Begriff Melodic Death Metal greift im Fall von Voice Of Ruin meines Erachtens zu wenig, denn in dieser Platte steckt viel mehr Musikalisches, als dieses Genre hergibt!
Oliver H.