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Die junge Stuttgarter Formation VIOLET konnte bereits mit ihrem Debüt «Illusions» vor zwei Jahren durchs Band mit positiven Resonanzen auftrumpfen. Nun hat die Band Durchhaltewillen bewiesen und steht mit dem Nachfolger «Mysteria» vor der Tür.
Die Liebe zu Achtziger AOR-Sounds und Bands wie TOTO, Heart, Starship oder Survivor definiert unverkennbar den gemeinsamen Nenner des Fünfers. Gekonnt tummelt man sich musikalisch im entsprechenden Umfeld, hat dabei aber auch einen ganz eigenen und individuellen Charakter entwickelt. Die Pop-Einschlüsse sind hoch und lassen, basierend auf den Vocals von Frontfrau Jamie Beckham, Querverweise zu Ikonen wie Cindy Lauper, Robin Beck oder Belinda Carlisle zu. Grundsätzlich hat man den Dreh raus, wie ansprechender AOR zu klingen hat. Gitarren und Keyboards lassen sich gegenseitig genügend Entfaltungs-Spielraum ohne sich zu konkurrieren.
Die beiden Instrumente bilden eine virtuose und harmonische Einheit, was eine deutliche Verbesserung zum eher keyboardlastigen Erstling ist. Die Rhythmus-Fraktion bietet dazu ein stabiles aber unaufdringliches Fundament. Songtechnisch hat man sich zwar weiterentwickelt, entfernt sich aber nur dezent vom Debüt. Je nach Ansicht liegt da aber auch der Hund begraben. Man bewegt sich halt auf einer sehr soften Schiene die manchmal, vor allem auch textlich, arg schmalzig gerät. Nichtsdestotrotz besticht man aber durch grossartige Melodien mit hohem Wiedererkennungswert. «Mysteria» ist somit ein Muss für AOR- und Melodic- Enthusiasten.
Chris C.