Was die stimmgewaltige, gebürtigte Mainzerin immer noch zu leisten vermag und mit welcher Überzeugung sie das unerschütterlich tut, verdient allergrössten Respekt! Diese längst verdiente Ehre wird ihr eigentlich seit dem grandiosen Zed Yago Debüt «From Over Yonder» von 1988 bis heute verwehrt. Doch Jutti schert sich nicht gross darum, sprich hat sich nie beschwert und geht seit Jahrzehnten ihren Weg unbeirrt weiter. Das beinhaltet mitunter auch andere Genres wie Blues Rock und vor allem Gospel. Das Herz brennt allerdings nach wie vor für den harten Metal, und seit 2018 geht es mit Velvet Viper weiter. Vier Jahre zuvor war es mir das letzte Mal vergönnt, die JWB in Uster live zu sehen. Wäre also an der Zeit, dass die Truppe auch wieder mal in unseren Breitengraden aufspielt. Vielleicht wird es ja was mit «Nothing Compares To Metal», sprich nach dem bevorstehenden Auftritt in Wacken als absolutes, wenn auch spätes Karriere-Highlight!
Mag ja sein, dass das Interesse an Dramatic Metal nicht mehr übermässig gross ist oder noch nie war, aber hey Folks, geht hin und hört Euch, neben den alten Klassikern, das neuere Material mal eingehend an! Das ist nichts anderes als kernig und mit Herz gespielter Heavy Metal, der sich vor gar nichts zu verstecken braucht. Auf der neuen Scheibe wurden nun auch die Orgel- und Synthie-Sounds gegenüber früher zurück gefahren, was ich persönlich zwar eher bedaure. Doch die Chose gewinnt so noch etwas an Härte, und das steht Jutta und ihrer Crew, vorab Gitarrist und Songwriter Holger Marx sowie Johannes Horas Möllers (Bass) wie Micha Fromm (Drums) sehr gut zu Gesicht. Dazu kommt eine fette Vintage-Produktion, die Erinnerungen an die guten und alten Zeiten weckt. Darüber thront der makellose Gesang, der die sorgfältig arrangierten Songs wie «Sorcerer's Apprentice» oder «Heroic Hearts» gnadenlos nach vorne treibt, hammer!
Rockslave