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Unlängst, sprich letztes Jahr, fand die wegen Corona verschobene "50. Anniversary Tour" der britischen Rock-Ikone statt. Wer beim Konzert im Zürcher Volkshaus dabei war, sah eine immer noch sehr agile Band, die nebst unzähligen alten Krachern nach wie vor auch gutes Neumaterial vortrug. Spätestens seit dem Einstieg des einstigen Studio-Drummers Russell Gilbrook im Jahre 2007 wird der Druck im Dampfkessel aufrecht erhalten!
Als Band über ein halbes Jahrhundert alt und mit über vierzig Millionen an abgesetzten Tonträgern könnte man die Sache inzwischen durchaus etwas ruhiger angehen, doch Uriah Heep denken nicht daran, kürzer zu treten, im Gegenteil! Stattdessen überbieten sich die letzten Alben laufend, respektive lassen nicht nach, und «Chaos & Colour», nota bene das 25. Studio-Album (!), vermag diesen Trend auch aktuell fort zu führen. Das beginnt mit dem griffigen Opener «Save Me Tonight» (geschrieben übrigens von Jeff Scott Soto und Dave Rimmer), führt mitunter über die groovigen Rocker «Hail The Sunrise» und «Age Of Changes mit Ur-Heep-Signatur und landet schliesslich beim epischen, fast 8-minütigen «One Nation, One Sun» mit dem genialen zweiten Part nach feinen Pianoklängen.
Dazwischen finden sich jede Menge weitere Songs, die den Heep'schen Musik-Kosmos allesamt bereichern. Dabei brilliert nicht nur Mastermind und Gitarrist Mick Box, sondern auch der Rest der Truppe, allen voran Frontmann Bernie Shaw. Dass sich «Closer To Your Dream» schliesslich der ziemlich bekannten Rhythmik eines Uralt-Klassikers bedient und dabei dennoch authentisch bleibt, unterstreicht das hochwertige Songwriting. Der interessante Bonustrack der Demo-Version des Openers, der nur im Euro-Digibook und auf der Japan-CD zu finden ist, schiesst dabei mit den Guests Jeff Scott Soto (v), Richie Faulkner (g/b? - Judas Priest) und Bruno Agra (d - Ex-We Are Harlot) den Vogel ab, auch wenn hier gemäss den Angaben im Booklet nicht mal Co-Songwriter Dave Rimmer mitspielt!
Rockslave