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Die finnischen Druid-Metaller UNSHINE bieten auf ihrem fünften Album «Karn Of Burnings» weniger Einzel-Lieder, sondern 45 Minuten schamanisch-mystische Hintergrund-Musik. Das kann auf die Dauer etwas bemüht wirken, schafft aber eine eindrückliche Atmosphäre für verregnete Tage.
Auch Spaziergänge in vernebelten Wäldern mit aufgesetzten Kopfhörern könnten damit noch eindrücklicher werden. Wobei man damit natürlich die Original-Atmosphäre mit all den echten Waldgeräuschen verpasst – was auch blöd ist. Tatsache ist, dass es Unshine hier wohl um ein Gesamt-Klangbild geht und nicht um einen einzigen Moment, in dem zum Beispiel die Masse einen Refrain mitsingt. Dabei zeigen sich die Nordländer aus Helsinki, Uusimaa musikalisch sehr offen. Ihren klassischen Heavy Metal reichern sie mit Folk, Death-, Black- und gar Power Metal an.
Dazu kommen verschiedene rockfremde Instrumente und auch mal einen Schrei eines Adlers sowie natürlich die Stimme von Susanne Vesilahti. Um das Ganze abwechslungsreich zu gestalten, wird immer mal wieder das Tempo gewechselt, schalten sich Breaks ein und auch sprachlich ist man offen für anderes als ausschliesslich Englisch. Mir selber rauscht «Karn Of Burnings» zu sehr am Ohr vorbei. Und selbst bei einer langen Zugfahrt bleibt nur wenig hängen. Wer über mehr Gespür für Folk Metal verfügt als ich, darf hier gerne mal ein Ohr volll riskieren, und natürlich all diejenigen unter Euch, die sich gerne atmosphärische Musik anhören.
Roger W.