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"Geng die Frag, was me macht we me findet üsi Sehnsucht bruucht e nöie Name, üsi Suechi bruucht es anders Ziel, alls wird anders sy"…! (Zitat vom Singer-/Songwriter auf Berndeutsch Christoph Trummer)
Die aus dem Zitat gestellten Fragen kann man leicht mit THY GNOSISs full-length Debüt «Seroconversion» beantworten! Was die fünf Musiker "Markus", Markus Daniel Gerber (Vocals), "Prof. Dr.-Ing." (Guitars), "Jan", Jan Biedermann (Guitars), "Jo", Zorgh (Bass) und "S. U.", Stefan Ursenbacher (Drums) aus der Schweiz, Bundesbern, die allesamt noch in anderen Bands aktiv sind, uns hier mit ihrem abstrakten, modernen, kristallklaren Technical Death Metal vorführen, ist Balsam auf meine geschundene, kränkelnde Seele. «Seroconversion» besticht durch starkes, ausgewogenes Songwriting, das durch die aggressiven, zum grössten Teil in Screaming-Vocals gehaltenen Stimmungsbögen von "Markus" prägnant den Ton im wahrsten Sinne trifft.
Die Saiten-Instrumentalfraktion von "Prof. Dr.-Ing.", "Jan" und "Jo" spielen im Kollektiv vielfältige Riff-Petarden, die sich mit grandiosen Arpeggios versetzt duellieren und mit vertrackten Fingerfertigkeiten aufwarten, die vor Ideenreichtum nur so strotzen, wo einige Genre-Grössen vor Neid erblassen würden. Was besonders gefällt, sind die teils eingesetzten thrashigen Grooves bei schleppenden Parts, so wie im Track «Tongue Eaterdie» vorgetragen, die eine immense Schwere erzeugen (Immolation aus Amerika lassen grüssen). Und da wäre ja noch die Drum-Arbeit von "S. U.", die sehr technisch mit viel Kraft und präzisem Spiel das ganze Gefüge zusammenhält. Die immer zum richtigen Zeitpunkt eingesetzten Blasts, die kurze impulsive Einheiten bilden, sind ein Garant für neuzeitliches Drumming, das mit Qualität besticht.
Thy Gnosis haben mit «Seroconversion» ein sehr beachtliches Debüt aufs Parkett gelegt, das das Prädikat Technical Death Metal mehr als verdient, und zwar nicht nur im musikalischen Sinne, nein, auch im Bezug auf den Mut, ab und zu progressive Linien, wie beim Track «Yrr», einzubinden, die das Schaffen des Quintetts nur noch mehr bereichern. Wenn ich mir ein Highlight heraus ziehen muss, dann den starken Opener-Track «Nagana», der, was an Fingerfertigkeit gebotenen wird, sehr an die australische Genre-Grösse Psycroptic erinnert, "really well done, ihr Berner"! Auch wenn nach dem x-ten Male Durchhören von «Seroconversion» das eine oder andere noch ausbaufähig ist, wohlverstanden befinde ich mich da auf hohem Niveau, ist Potenzial zu erkennen, dass hoffentlich weitere Alben nach sich ziehen wird. "Danke, adiöö ond merssi"!
Marco