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Das neue Werk der Amerikaner THEOCRACY wird aktuell ziemlich stark gefeiert. Zurecht – zumindest dann, wenn man es mit dem neuen Werk der vermeintlichen Genre-Kollegen Fortress Under Siege vergleicht.
Bei Theocracy kommen die Lieder jedoch schneller auf den Punkt, sind knackiger eingespielt und verfügen über das gewisse Etwas. Zwar bleibt mir hierbei wenig hängen, gleichzeitig lässt mich «Mosaic» immer wieder aufhorchen. Etwa dann, wenn beim schlüssigen 20-minütigen «Red Sea» Savatage-Elemente auftauchen. Hier ist schlicht eine Band am Werk, die weiss was sie will und dazu noch eine grosse Spielfreude an den Tag legt. Scheinbar handelt es sich um eine Prog-Band. Die Prog-Elemente sind aber so eingebaut, dass ich sie selten als solche erkennen kann oder mit anderen Worten: Die Lieder sind schlicht schlüssig aufgebaut und man wechselt geschickt zwischen Heavy und Power Metal. Das Promo-Schreiben behauptet, dass hier die Essenz von Stratovarius, Sonata Arctica und Symhony X wiedergegeben wird. Hört man genau hin, kann man erahnen, was damit genau gemeint ist.
Die Amis aus Athens, Georgia klingen aber trotzdem völlig anders als die drei erwähnten Vorbilder. Chöre und einzelne Melodie-Fragmente könnten durchaus von diesen Gruppen inspiriert sein, der klassische Heavy Metal bildet aber eindeutig das Fundament. Dazu kommt eine Stimme, die teilweise etwas poppig klingt, dann aber doch wieder Nuancen enthält, die sie klar dem Heavy Metal zuordnet. Der Gesang sorgt zumindest dafür, dass mir hier als klangliche Verwandte DragonForce einfallen. Wer ein gutes, zeitgenössisches Heavy Metal Album mit viel Abwechslung sucht, wird an diesem Sound grosse Freude haben. Wenn jemand darin ein Meisterwerk hört, ist das für mich zumindest nachvollziehbar, aber nicht meine Meinung. Deshalb empfehle ich vorgängiges Reinhören. So kann man selber entscheiden, ob «Mosaic» "nur" ein gutes Album oder letztlich doch mehr ist.
Roger W.