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Mit «Days Go By» stand das letzte Lebenszeichen der Südkalifornier 2012 in den Regalen der Plattenläden. Nach über acht Jahren Abstinenz fanden The Offspring erneut zusammen, wechselten noch kurzerhand den Bassisten aus und werkelten mit neuen Kräften an «Let The Bad Times Roll» herum.
Der Name des Albums lässt sich wie folgt übersetzten: "Uns geht es zwar scheisse, doch machen wir das Beste daraus." Gute Idee, in der praktischen Umsetzung allerdings durchzogen. The Offspring feiern die "schlechten Zeiten" im altbekannten Fun-Punk-Style und klingen dabei annähernd wie in den Neunzigern. Soundtechnisch etwas sauberer und satter als auch schon, aber die grosse Innovation findet sich auf «Let The Bad Times Roll» nicht. Der Opener «This Is Not Utopia» kommt überraschend schnieke rüber und schafft es mit Ecken und Kanten einen guten Einstand zu geben. Im weiteren Verlauf der Platte prasselt allerdings glattgebügelter Gute-Laune-Punk auf die Hörer nieder, der sich formschön bei jedem Radiosender als tauglich und problemlos abspielbar erweisen dürfte. Holland & Co. darf man auch nicht Meinungslosigkeit vorwerfen, denn der Fronter hat angesichts der Lyrics genug zu sagen. Leider wirken auch die Doppelballaden «Gone Away» und «Lullaby» bei einer Album-Gesamtspielzeit von gut dreissig Minuten wie reine Lückenfüller. «Let The Bad Times Roll» hätte wirklich etliche Schaufeln mehr Dreck, schliesslich reden wir über Punk-Rock, gebrauchen können. Natürlich ist es schön, mal wieder von Dexter Holland und seiner Truppe zu hören, und wer die Band feiert, kann mit dieser Scheibe seine Diskografie vervollständigen. Allen anderen sei gesagt: «Let The Bad Times Roll» ist kein Muss, sondern nur ein Kann. Teilweise ist es eben doch besser, die "bad times" ruhen zu lassen.
Oliver H.