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Mit dem Vorgänger «Sweet Poison» haben THE NEW ROSES die Messlatte verdammt hoch gelegt. Was die Jungs mit «All I Ever Needed», «The Usual Suspects» und «The Veins Of This Town» songtechnisch abgeliefert haben, dreht sich noch heute regelmässig in meinem CD-Player. Seit dieser Zeit scheint die Stimme von Timmy Rough dank einer nochmals gehörigen Zuführung von Whisky rauer zu klingen.
Auch der "gute Laune Sound" der Wiesbadener hat nichts von seinem Flair verloren und lässt mit dem Titelsong die Gitarren-Saiten mächtig qualmen. Die Truppe weiss einfach, wie man mitreissende Lieder komponiert und präsentiert sich als bodenständige und grundehrliche Einheit. Hier rocken die Herren aus allen Rohren und lassen einen Ohrwurm aus den Boxen knallen, wie man ihn aus den guten alten Achtzigern kennt, ohne dabei altbacken zu klingen. Mit dem Gitarren-Duo Dizzy Daniels und Norman Bites haben sich zudem zwei Akteure gefunden, die beide ihre eigene Stile haben und trotzdem bestens harmonieren.
Die Rhythmus-Walze in Form von Hardy (Bass) und Urban Berz (Drums) trägt dazu bei, dass die Lieder urwüchsig und mit viel elektrischen Eiern vorgetragen werden. Da wird «Bring The Thunder» zum groovenden Monster, während «This Heart» locker aus den Boxen rockt und jedem Miesepeter den gestreckten Mittelfinger zeigt. Du heilige Scheisse, was haben Tommy und seine Jungs hier wieder für einen unglaublichen Refrain aus dem Hut gezaubert! Auch wenn Neil Youngs legendärer Hit «Rockin' In The Free World» bis zur Ohnmacht kopiert wurde, haucht die Version von The New Roses dem Evergreen aus dem Jahre 1989 neues Leben ein.
Mit Hochachtung und Würde wird dieser Track von den Deutschen gespielt. Timmy und seine Mitstreiter haben sich auf «Attracted To Danger» nicht kopiert, sondern gehen ihren Weg konsequent weiter und hinterlassen einen mehr als nur grandiosen Eindruck. Der mit viel Seele und verstaubten, öligen Jeans wie Cowboy-Stiefeln und blutigen Fingerkuppen gespielte Hard Rock hat nichts von seiner Erhabenheit und Bodenständigkeit verloren. So präsentieren sich The New Roses noch immer als hart arbeitende Live-Band, welche Stadien eigentlich mühelos sollte füllen können, ja müssen!
Tinu