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Würde man nur das coole Cover-Artwork als Massstab bezüglich des zu erratenden Musikstils heran ziehen, würden wohl nicht wenige Leute auf Southern Rock tippen. The Loyal Order spielen jedoch mehr klassischen, sprich gitarrenorientierten Hard Rock, der teils einen etwas modernen Anstrich spazieren fährt.
Die Amis formierten sich vor ein paar Jahren zuerst mal als Projekt. Die initial treibende Kraft war (Bassist) Jeff Buehner, der zum Line-up der Rough Cutt Version ohne Paul Shortino gehört. Dieser agiert jetzt neu als Sänger, was Neuland für ihn bedeutet. Weiter mit dabei ist der aktuelle Bassist Patrick Young, der mal in Diensten von Black'n Blue stand, also der Truppe, wo unteren anderem auch ein gewisser Tommy Thayer (KISS) seine Sporen abverdiente und damals schon, nebst Producer-Legende John Kalodner, Schlabberzunge Gene Simmons weitere Schützenhilfe leistete. Ergänzt wird die Formation noch durch Justin Gibson (g) und Kyle Baltus (d). Das selbstbetitelte Debüt kommt mit insgesamt acht Songs daher, die zusammen keine 32 Minuten Musik ausmachen. Etwas mager, aber immerhin setzt es so ganz sicher kein Doppelvinyl ab! Der Opener «Ready For Dead» bratzt derweil schon mal ganz kernig aus den Boxen und weist einen sleazigen Touch auf. Der Gesang von Neusänger Jeff kann sich dabei durchaus hören lassen und wird durch zusätzliche Backing Vocals optimal gepimpt. «Hellfire» klingt anschliessend zu Beginn etwas sperrig und öffnet sich erst hinten raus.
Das "nett" betitelte Lied «Fuck Or Fight» entwickelt Drive, macht auf dicke Hose und schielt damit auf Stadion Rock Tauglichkeit mit leicht aggromässigem Schreien gegen den Schluss hin. Die Halbballade «Colorblind» unterstreicht Varianz mit akustischen Gitarrenklängen, harmonisch melodischem Gesang und legt bis zum Ende laufend an Intensität zu. Während «I Fall Silent» eine punkige Attitüde an den Tag legt, wechselt der Gitarrensound bei «Superhuman» hin zu Breitwand-Riffing. «The River» packt die Akustik-Klampfe zu Beginn des Songs ein zweites Mal aus und entwickelt sich wiederum zu einem schwer aufgetragenen Rocker. Total aus dem Rahmen fällt hingegen der schon fast wütend anmutende Rausschmeisser mit metallischer Kante und weiteren Aggro-Vocals. Tja, und dann wirds still im Raum. Unter dem Strich ist durchaus Potenzial auszumachen, aber was hier nebst einem echten Highlight fehlt, ist ein stilistischer roter Faden, der die ganze Chose zusammen hält. The Loyal Order sind auf ihrem selbstbetitelten Erstling offenbar noch auf der Suche nach der passenden Formel. Nun ist, bei fraglos guter Produktion, halt mehr Stückwerk als kompaktes Songwriting vorhanden.
Rockslave