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Das Solo-Projekt The Amber, The Ash von Mastermind "?" (mit bürgerlichem Namen William Melsness) geht in die zweite Runde. «Fixation» heisst das gute Stück und ist nach «Consciousness Torn From The Void» (2019) das neueste Lebenszeichen des Kanadiers.
Das Projekt behandelt, wie momentan bei vielen Bands aktuell, das Thema der psychischen Erkrankung. Teils erzählt aus Sicht von einem Angehörigen aber auch aus der Ich-Perspektive. Die sieben Songs kommen im typischen Symphonic Black Metal / Metalcore-Gewand daher, obwohl dieser Genre-Mix an sich nicht wirklich typisch ist. Bereits im Februar ist mit dem Opener «Strychnine» die erste Vorab-Single erschienen, die den Abstieg eines gequälten Geistes eines Individuums dokumentiert, der von aufdringlichen Gedanken an Selbstmord geplagt wird. Als wollte William Melsness seine Platte verschenken, brachte er im März mit «Fixation» und «Becoming The Eidolon» gleich die Singles zwei und drei heraus. Als ob das nicht schon grosszügig genug wäre, liess er letzten Monat noch «Celestial Fracture» und «A Growing Emptiness» auf die Fans los. Jeder, der sich also vor dem definitiven Kauf der Scheibe «Fixation» absichern möchte, kann dies also in bedachter Eigenregie tun. Die Songs sind kurze Anekdoten über die Aussaat eines Samens des Hasses gegen sich selbst und gegen die Gesellschaft, sowie über die seelische Angst, die eigene neurotische Besessenheit des eigenen Untergangs zu erkennen. Inspiration bezog der Kanadier hierfür unter anderem von Depressive Black Metal Vorreitern wie Leviathan und Xasthur, was auf der Platte nicht zu überhören ist. Mit The Ember, The Ash hat der Künstler den Beweis erbracht, dass er sich vortrefflich darauf versteht, seinen finstersten Empfindungen in Form von garstigen Gitarrenriffs Ausdruck zu verleihen. Dementsprechend ist «Fixation» sehr rau ausgefallen und nicht zuletzt dank der stimmig eingewobenen Details über die volle Laufzeit hinweg beeindruckend.
Oliver H.