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Es ist ein kleines Wunder, dass wir dieser Tage mit einem neuen Album von THE BLACK DAHLIA MURDER beehrt werden. Nach dem Tod von Frontmann Trevor Scott Strnad in 2022 sind wohl viele davon ausgegangen, dass die Band aufhören würde. The Black Dahlia Murder mussten die schmerzhafte Entscheidung treffen, ob sie als Band weitermachen sollen oder nicht. Ihre Entscheidung ist gefallen und liegt uns nun in Form von «Servitude» vor.
Es ist ein ebenso kathartisches wie erfreuliches Album, das es dem Fünfer erlaubt, zu heilen und gleichzeitig nach vorne zu blicken. Die Nachricht, dass Brian Eschbach in die Fussstapfen von Trevor treten und Ryan Knight zurückkehren würde, war für die Fans beruhigend. Auch wenn eine der führenden Kräfte nicht mehr dabei ist, sollte es wenig bis keinen Grund zur Sorge geben, dass sich die Stilrichtung der Band ändern würde. Nachdem man die Singles «Aftermath» und «Asserting Dominion» gehört hat, weiss man, dass die Band den gleichen Kurs verfolgt, auch wenn das Ruder in anderen Händen liegt. Brandon Ellis Produktionsarbeit sorgt klar dafür, dass sich «Servitude» nahtlos in die restlichen Werke der Band einfügt.
Die zehn Songs sind in die typische Form ihres Death Metal Stils eingebettet und bieten neben den üblichen Up-Tempo-Krachern wie «Transcosmic Blueprint» zum Beispiel auch mittelschnelle Songs wie «Cursed Creator». Diese Tracks sind nicht minder kraftvoll, da Knight und Ellis einige interessante Riffs und Soli beisteuern, während Cassidy stets unkonventionelle Schlagzeug-Arbeit abliefert. Vertraute lyrische Themen helfen den Fans beim Übergang von Strnad zu Eschbach. Dieser tut gesanglich sein Bestes, um die grosse Lücke zu füllen und Strnads Konzept zu folgen, aber es fehlt ihm etwas an Kraft und Überzeugung. Das löst den unglücklichen Effekt aus, dass sich Tracks wie «Evening Ephemeral» wie eine schlechte Imitation anhören.
Dennoch, wie Atlas, der die Erde trägt, schaffen es The Black Dahlia Murder, das Gewicht der Neugier auf ihrem Rücken zu tragen, während sich ein neugieriges Publikum aus Fans und Metallern versammelt, um zu hören, wie die Band nach Strnad klingen würde. Auf «Servitude» folgt nun die lautstarke und unmissverständliche Antwort: The Black Dahlia Murder sind immer noch so lebendig und unterhaltsam wie zuvor, und obwohl Strnads fehlende Präsenz spürbar ist, ist die Truppe aus Detroit, Michigan eindrucksvoll in der Lage, dies auf professionelle Art und Weise auszugleichen.
Oliver H.