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Hol(l)a die holde Waldfee, da kommt was sehr Bombastisches und Symphonisches sowie Schwerfälliges aus den Boxen raus gequollen und -gekrochen. Dies ist ein argentinisch-schwedisches Konsortium.
Bestehend aus Lian Gerbino (Vocals, Guitars, Bass, Noise), Franco Robert (Keyboards, Synths) und Danny Ebenholtz (Drums, Percussion), seit 2004, mittlerweile nun alle in Malmö, Sverige, beheimatet, yep, aus Buenos Aires zugezogen und mittlerweile eine neue Heimat gefunden. «The Orphic Void» ist das dritte full-length Album von Tersivel, welches mit sechs Tracks zu einer musikalischen Odyssey einlädt, wohl bemerkt mit heiler Ankunft schlussendlich. So kommen der/dem Zuhörenden wohl Bands wie Opeth, Gojira, The Ocean, Cynic, Pink Floyd und Enslaved in den Sinn, aber Tersivel sind doch noch etwas verspielter und experimentierfreudiger und dehnen die musikalischen Grenzen etwas mehr als die genannten Bands aus. Somit ist es, ja, schwere Kost und bedarf mehrmaligem Reinhören, um auch den Zugang sowie das Ticket für diese Reise ergattern zu dürfen wie können. Die Gitarren riffen sich mal heftigst deathig, als dann wieder bittersüss zart und feinfühlend, in cleaner Manier, durch das Songwriting.
Mal melodieverliebt, dann wieder herrlich solodesk tänzelnd. Der Bass ist klar und tief wummernd, auch mal dominant und solodesk sich in Szene setzend. Die Drums double-bassen genüsslich hart und treibend vor sich her, lassen dann auch mal midtempokracherische Momente aufleben, mit einer trockenen Snare dominant paradiddlend gezockt, gepaart mit Reisen in die cymbalischen wie tom'schen Welten. Die Keyboards und Synths lassen den Teppich herraus rollen, sich wohltuend musikalisch drauflegend und das komplette Songwriting in die höheren Ebenen katapultierend. Der Gesang wandelt von zeitweise flüsterndem Gesang wie auch Klarvoices hin zum guttural verständlichen Growling, so wie sich Odysseus wohl auf seiner koordinierten Irrfahrt fühlte. Anspieltipps sind wohl alle sechs Songs auf «To The Orphic Void», doch mir persönlich ist der Track «Weaping Iron Tears» mit seinen 06:44 Minuten stark hängen geblieben, ein Wahnsinns-Track. So wird «To The Orphic Void» ein formidabler Hörgenuss vom Anfang bis zum Ende, eine Odyssey, welche sich wahrhaftig lohnt. Tja, es ist einfach so und basta!
Poldi