Was mit den Alben in Sachen Edelmetall geholt wurde, manifestierte sich über die Jahre ebenso erfolgreich auf der Seite von diversen, veröffentlichten Singles. «You Learn» von 2011 (ab dem Album «The Burning Heart) holte dabei gar 4-fach Platin ab. Solche Zahlen lassen erstmal aufhorchen und zeugen davon, dass die Mucke wohl ziemlich massenkompatibel sein muss. 2023 spielten tAKiDA die bisher ausgedehnteste Tour ihrer Geschichte, die sie einerseits über fette Arena-Shows in ihrem Heimatland und andererseits an weitere, grosse Festival-Auftritte führte, darunter gar ein Stelldichein auf der Mainstage am "Wacken Open Air"! Soweit so gut, aber wenn ich mir den Opener «Third Strike» zu Gemüte führe, ist sofort klar, warum beides so ist, also inklusive obiger Einleitung.
Der Mix aus The Rasmus und Sunrise Avenue fährt breitwandigen Gesang auf einem möglichst melodiösen Teppich auf und lässt die Gitarren, wie bei «The Other Side», immerhin noch etwas schrammeln. Doch spätestens mit «Sacred Spell» geht man Hand in Hand mit Samu Haber & Company, und ob sowas wirklich den Nerv des Wackener Stamm-Publikums trifft, wage ich zumindest anzuzweifeln. Insgesamt setzt der Gitarren-Sound dann und wann weitere rockige Akzente («In Time»), aber mit dem pianounterlegten «Your Blood Awaits You» befindet man sich wieder zu hundert Prozent im Pop-Fahrwasser von Sunrise Avenue und erreicht damit sicherlich ein jüngeres und eher weiblich ausgerichtetes Zielpublikum. Für mich findet sich auf «The Agony Flame» viel zu viel Mainstream, sprich Plüschiges.
Rockslave