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Echt jetzt?! Eine "neue Best-Of" von Sweet?! Ein Blick bei Discogs genügt um festzustellen, dass es hierzu schon dutzende von meist lieblos zusammen geschusterten Compilations gibt, die nur eines zum Ziel haben, nämlich die Leute damit abermals zu melken. Auf der anderen Seite kann es nicht schaden, dass diese Ausnahme-Band ihrer Zeit, also vor allem den 70ern, nicht vergessen geht. Und wie? In dem man sich ihre besten Songs immer wieder mal anhört.
Ob nun dieses 3er-CD-Pack, respektive diese auf Doppel-LP entsprechend zurück gestutzte Version wirklich was her gibt, muss jeder für sich selber entscheiden. Fakt ist, und das belegen ungezählte Cover-Versionen von Sweet-Songs, dass Kracher wie «Ballroom Blitz», «Action» oder «Teenage Rampage» von zahllosen Rock Bands aufgegriffen, nachgespielt und als Einfluss genannt wurden. Wie bei Queen, standen auch Sweet für unnachahmlichen Gesang, der vor allem durch die mehrstimmigen Backing Vocals charakterisiert wurde. In den frühen Jahren stand das Quartett unter der stilistischen wie erfolgreichen Songwriter-Fuchtel von "Chinnichap" (Nicky Chinn und Mike Chapman), die mitunter auch Smokie und Suzi Quatro gross heraus brachten. Nach Bubblegum und Glam Pop («Funny Funny», «Co-Co») ging es langsam aber sicher in Richtung Glam Rock («Block Buster», «Hell Raiser», «Peppermint Twist»).
Das Album «Sweet Fanny Adams» von 1974 lief eine Weile gar besser als «Burn» von Deep Purple! Erst ab «Give Us A Wink» von 1976 war das Hit-Duo Chinn/Chapman weg, und von da an stand bei den Song-Credits nur noch "Connolly-Scott-Priest-Tucker". Dies bedeutete allerdings auch, dass die hohen Chartplatzierungen ausblieben und sich eine gewisse Ernüchterung breit machte. Zum hier abschliessend berücksichtigten Jahr, sprich 1978, gelang Sweet mit «Love Is Like Oxygen» der letzte grössere (Disco-) Hit mit Top-10 Platzierung, der sich zwischen Progressive Rock und Power Pop einnistete. Obwohl die zugehörige Scheibe «Level Headed» kein Renner wurde, gehört diese nach wie vor zu meinen absoluten Lieblingswerken der britischen Rock-Ikone. «GREATEST HITZ! The Best of Sweet 1969-1978» deckt insgesamt auf jeden Fall Musikgeschichte ab und ruft in Erinnerung, wer hinter diesen Klassikern steht.
Rockslave