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Die amerikanischen Doomster aus Seattle, Washington (USA) waren mit ihrem Debüt «Quest For Oblivion» bereits letzten November am Start, jedoch nur in digitaler Form. Nun folgt das Ganze ein paar Monate später auch als Hardware, was mitunter beweist, dass streamen alleine offenbar nicht glücklich macht!
Sun Crow waren mir bisher kein Begriff, was jedoch verzeihlich ist, da die Truppe noch nicht so lange besteht. Die Protagonisten sind Ben Nechanicky (g), Brian Steel (b), Keith Hastreiter (d) und Frontmann Charles Wilson. Letzterer machte jedoch noch vor Fertigstellung des Albums die Fliege und wurde inzwischen durch Todd Lucas ersetzt. Das nennt man dann wohl nicht ideale Umstände, um eine Band vorwärts zu bringen. In der heutigen schnelllebigen Zeit aber gang und gäbe, sei's drum. Der Opener «Collapse» beginnt zäh, und es dauert anschliessend fast vier Minuten, bis der Gesang erstmals einsetzt und sich so anhört, als wenn die Band in einem Tal mit sich beidseitig auftürmenden Bergen auf der einen Seite spielt und Mr. Wilson mit einem hölzernen "Sennen-Megaphon" gegenüber vergeblich versucht, sich prägend einzubringen, na ja.
Bei «Black It Out», dem ersten der vier Tracks, die um die elf Minuten lang sind (!), kommt das gleiche Konzept zum Tragen, sprich lavamässiger Beginn, bevor das Ganze etwas "Fahrt" aufnimmt. Entfernt lässt sich bei den Vocals der junge Ozzy Osbourne ausmachen. Musikalisch wird allerdings immer in der gleichen Tonlage gerifft, bis die Monotonie durch das Gitarren-Solo etwas aufgelockert wird, um dann hinten raus die Handbremse erneut anzuziehen. Dieser Formel bleiben Sun Crow mehr oder weniger über das ganze Album, sprich acht Songs hinweg treu, was halt der Abwechslung völlig abgeht. Trotz gutem Sound fehlen, bis auf die Soli, melodiöse Ausflüge. Immerhin bricht «Nothing Behind» mit vergleichsweise "hohem Tempo" mal etwas aus. Steht man die total über siebzig Minuten am Stück durch, muss man sich am Schluss aber fragen, ob «Quest For Oblivion» es wirklich wert ist, dem über eine Stunde seiner Lebenszeit zu widmen. Doom-Fans, die sich allerdings gerne von sowas einlullen lassen, werden dieses "Opfer" locker bringen.
Rockslave