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Hinter dem Namen STRESS ANGEL steckt mit Manny Sores (Drums, Gesang) und Nicolai Orifice (Gitarre) ein Duo aus Brooklyn. Aktiv seit 2018 ist «Punished By Nemesis» nun das zweite Album. Das Debüt «Bursting Church» (2021) ist an mir vorbeigerauscht. Nach dem "Genuss" der vorliegenden Scheibe muss ich dieses Versäumnis aber nicht gross bereuen.
Ich habe in letzter Zeit oft Diskussionen im Netz gesehen, was das Thema Produktionen angeht. Die fetten Ausführungen davon seien steril und ohne Seele habe ich dabei oft als Argument gelesen. Wenn ich mir aber einige Alben aus den Achtzigern anhöre, wären wohl viele Bands dankbar für die Möglichkeiten von heute gewesen. Stress Angel gehören nicht dazu, denn anders kann ich mir die Aufnahme dieses Werkes nicht erklären. Ich fühle mich definitiv in den Achtzigern bei irgendwelchen Demo-Tapes angekommen. Soll wohl besonders oldschool rüber kommen.
Aber wie sieht es denn mit dem Songmaterial aus? In bester Rumpelmanier prügeln sich die Amerikaner recht plump durch die neun Songs hindurch und erinnern dabei an Bands wie Venom, Possessed oder Witchery, aber ohne auch nur annähernd das Niveau dieser Truppen zu erreichen. Der Gesang und einige Riffs weisen dann auch Spuren hin zum US Death Metal auf. Wirklich überzeugend kommt das Ganze nicht daher, und wären mit dem Titeltrack und «Jericho’s Trumpet» nicht wenigstens zwei akzeptable Songs auf dem Album vertreten, wäre die Bewertung noch vernichtender ausgefallen!
Fazit: Miese Produktion trifft auf rumpeliges Songwriting. «Punished By Nemesis» hätte in der Tat auch in den späten Achtzigern erscheinen können, und ob es damals besser als heute bewertet worden wäre, wage ich allerdings stark zu bezweifeln.
Rönu