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Es braucht Biss, um in der sich ständig ändernden Landschaft des modernen Hardcore bestehen zu können. STICK TO YOUR GUNS haben lange Zeit als Titanen des Genres geherrscht, ihre Musik als Aufruf zu sozialer Gerechtigkeit und persönlichem Wachstum eingesetzt. Mit ihrem achten Album «Keep Planting Flowers» meldet sich das Quintett aus Orange County mit einer kathartischen Widerstandsfähigkeit zurück, die ihren Status als leidenschaftlichste Vertreter des Genres untermauert.
Tracks wie «Severed Forever» und «More Than A Witness» zeigen Stick To Your Guns von ihrer intensivsten und lyrisch introspektivsten Seite. Punklastiges Tempo und erdrückende Breakdowns existieren im Wechsel und unterstützen die existenziellen Fragen der Songs über Zeit, Verlust und spirituellem Erwachen. Barnetts Gesang erhebt sich stets über eingängige Riffs, die diese Songs zu echten Highlights macht. Zudem ist Stick To Your Guns' Engagement, ihre Gemeinschaft zu stärken, allgegenwärtig, weshalb Gastauftritte von Hardcore-Koryphäen wie Scott Vogel von Terror («Who Needs Who») und Connie Sgarbossa von SeeYouSpaceCowboy («H84U»), die Platte zu einer gemeinschaftlichen Feier der verbindenden Kraft des Genres machen. Im Gegensatz dazu bietet das grüblerische «Permanent Dark» einen düsteren Kontrapunkt.
Dabei wird eine Welt erkundet, die von Angst und Verzweiflung verzehrt wird. Dieser Track bildet einen ergreifenden Kontrast zur Gesamt-Botschaft des Albums, die von Widerstandsfähigkeit und kollektivem Handeln berichtet. Produziert wurde die Scheibe vom geschätzten Beau Burchell. Mit Jesse Barnetts beschwörendem Gesang, der sich durch die für die Band typische Mischung aus kompromissloser Härte und melodischer Kraft zieht, erweitert «Keep Planting Flowers» definitiv nicht nur den Sound der Band, sondern festigt ihren Platz als Eckpfeiler des modernen Hardcore. Stick To Your Guns neuestes Werk ist eine Erinnerung daran, den Kurs zu halten und vielleicht etwas Schönes auf dem Weg zu pflanzen. In einer Welt, die sich oft von der Dunkelheit verzehrt fühlt, verbreitet dieses Werk ein Licht, das den Zuhörer dazu auffordert, den Mut zu finden, neu zu erblühen.
Oliver H.