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Metal Factory since 1999
Leider schon wieder eine CD-Kritik, die nicht mit einer Menge Komplimente aufwarten kann. Die spanischen Steignyr spielen angeblich epischen Celtic Death Metal.
Schon in dieser Beschreibung liegt eine faustdicke Lüge. An Death Metal erinnern höchstens die komischen Growls von Jön Thörgrimr. Was zudem viel öfters zu hören ist, sind die schiefen Cleanvocals von Sängerin Kathonya, die auch jedem Rest von Death Metal den Todesstoss verabreichen. Steignyr schrecken auch vor keinem noch so plumpen Klischee zurück. Sei es das völlig belanglose Erzähl-Intro «Prologue», die wirklich schrägen Doppel-Vocals in fast jedem Song oder die nervigen Keyboard-Einlagen. Es ist zu viel des Guten! Was wirklich echt schade ist, ist, dass die traditionellen Flöten und Fiedeln für ein künstlich erzeugtes Keltentum völlig willkürlich eingesetzt werden. Der Truppe fehlt jegliches Gespür für den richtigen Einsatz dieser Instrumente. Traurig, denn an der technischen Handhabung eben dieser fehlt es den Barden nämlich nicht. Die leblos klingende Heimstudio-Produktion wertet die Platte leider auch nicht auf, denn sie klingt verdächtig nach Drumcomputer. Die traumhafte Spielzeit von 67 Minuten würde man sich oft bei hochstehenden Alben wünschen, bei «The Legacy Of Wyrd» verkommt sie allerdings zur reinen Qual. Ich nehme mir wirklich immer fest vor, bei jedem Album das Positive aufzuzeigen, aber bei diesem Werk bleibt mir, abgesehen von ein paar tollen Riffs, schlicht die Spucke weg.
Oliver H.