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Iron Man sindt tot, es leben Spiral Grave! Nach dem Ableben des kongenialen Tony Iommi – Verehrers Alfred Morris III im Jahr 2018 war für mich eigentlich klar, dass die Band Iron Man definitiv Geschichte ist.
Doch statt fortan getrennte Wege zu gehen, haben sich die verbleibenden Musiker Screaming Mad Dee (Vocals), Iron Louis Strachan (Bass) und Mot Waldmann (Drums) dazu entschlossen, mit einem anderen Gitarristen nicht weiter zu machen sondern neu anzufangen. So holte man sich Ex-Lord Gitarrist Willy Rivera an Bord und setzte unter dem Namen Spiral Grave vor allem seine musikalischen Ideen in die Tat um. Dabei ist ein Doom Metal Album heraus gekommen, das sich musikalisch wesentlich vom gewohnten Iron Man Vintage Sound unterscheidet, und das ist gut so. Das Tempo ist flotter, die Duftmarke früher Sabbath ist praktisch gänzlich verschwunden (wenn es um Black Sabbath geht, dann ist Rivera ein bekennender Fan der Dio-Ära), stattdessen sucht man jetzt Inspiration im Schaffen solch unterschiedlicher Truppen wie Candlemass, Metal Church, Armored Saint, Mountain, UFO und Judas Priest, was die Nummern deutlich metallischer klingen lässt, als man es von der Band eigentlich erwartet hätte. Diese Mélange im Doom-Gewand, kombiniert mit dem gewohnt rohen aber zugleich glasklaren Grundklang der Band, funktioniert somit wunderprächtig. Wer von den alten Fans dennoch zögert, dem lege ich meine Anspieltipps «Nightmare On May Eve (Dunwich Pt. 1)», «Your Enemy's Enemy», «Walking Talking Dead Man», das absolut überraschende «Tanglefoot» (der Song pendelt zwischen schon fast thrashiger Härte und balladeskem Manowar Pathos hin und her) sowie den alles überstrahlenden Doom Brocken «Abgrund» wärmstens ans Herz. Alfred Morris III wäre stolz auf seine Jungs, dessen bin ich mir bei «Legacy Of The Anointed» absolut sicher.
Mirko B.