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Und wieder überrascht uns Mr. Speckmann mit seinem Speckmann Project und dem zweiten Longplayer namens «Fiends Of Emptiness» im Jahre 2022, ganze 31 Jöhrchen nach dem Debüt von 1991 , das unter der Flagge des «Speckmann Project» segelte.
Somit huste ich als erstes: Welcome back! Wars das schon? Nein, mitnichten. Oldschoolig, auf jeden Fall, und der Gitarrensound erinnert mich etwas an die uralten Obituary. Nebst dieser Bemerkung erinnert mich der Gesamtsound schwer an oldschoolig schwedisch deathig gehaltene Mucke, somit kommen dann auch Entombed (nein, kein Death'n'Röll Entombed oder A.D., sondern B.D., wohl bemerkt) und auch Dismember auf den Speiseplan. Wars das schon? Nö, denn nebst den deathigen, schwerfälligen Riffs erscheinen und erhallen auch thrashige und mitweilen auch sehr hardcorige, crossoverische Anleihen und Attitüden. Wundert einem dies? Ebenfalls nope, denn die Mannschaft dahinter, nebst dem Chicagoer Mr. Speckmann, ist schwer skandinavisch angehaucht. Häh? Well, hier das Line-up zu «Fiends Of Emptiness» und den releasten dreizehn Tracks: Paul Speckmann (Vocals), Rogga Johansson (Guitars, Bass), Kjetil Lynghaug (Lead Guitars), Jon Rudin (Drums).
Es sind dreizehn kurz gehaltene Songs, allesamt etwa in selbem Gewand gestrickt, soundwritingtechnisch gesehen, somit ist die vorgegebene Richtung gefasst und kann dieser gelegten Spur mit erkälteter Spürnase problemlos folgen. Nein, ich frage jetzt nicht mehr, ob es dies nun alles gewesen ist, nochmals nein, ich fahre jetzt einfach schreibtechnisch fort und weiter. Meist folgt nach dem Husten das Gekotze, wie nach dem Regen scheint die Sonne und ach ja, der Regenbogen folgt meist danach auch..., doch nach dem Husten und Gekotze folgt beim Schreiberling nichts mehr. Oh, habs vergessen, eine neue Hülse, logischerweise, doch ist eine neue Hülse mit dem Regenbogen vergleichbar? Nö, eindeutig nicht. Sinnbildlich, denn der Schreiberling verzichtet freiwillig auf den Husten und das Gekotze und schreitet direkt auf die feinperlige Hülse zu, trink- oder schiessbar, egal, Hauptsachte Hülse, verdammt nochmals. Ja, «Fiends Of Emptiness» hat 'ne arschgoile Produktion, klar, messerscharf, nicht unbedingt druckvoll, ausser der Booster wird gesetzt und das Cover ist Mr. Speckmann-würdig-gezollt. Ja, es ist eine schmerzlose Scheibe, ausser es wird beim Pogen gegen die Wand randaliert, die getrunkenen Hülsen ergeben Grindweh (vor allem wenn es die eben nicht Perligen sind...), nach einem Stagediving wird hart auf dem Boden gelandet, weil die Wimps nicht mitgezockt haben im Zuschauerraum.
So, eben oldschoolig à la Death Strike, Master (U.S.A.), Abonmination, Massacre, Obituary, Mantas, Celtic Frost, Hellwitch, Johansson & Speckmann, Entombed, Dismember, Slaughter, Revenant und, und, und. Die beiden Gitarren riffen sich so à la Grunge meets Black- und Death Metal like, mit einer dreckigen Attitude von oldschooligem Thrash Metal, Hardcore, etwas Punk, Crossover, einfach frei Schnauze, gepaart mit kurzen, schnatternden und schmerzlos-bösartigen gezupften Soli. Der Bass wummert clear und trocken im unteren Bereich, passend zu den beiden Klampfisten. Die Drums double-bassen, thrashen, speeden, grooven und hardcoren straight on. Die Snare knirscht trocken daher, die Toms demzufolge ebenfalls. Die Cymbalsberührungen klingen überraschend klar und beinahe schon giftig, wie wenn die Urvölker in den verschiedenen Zonen der Welt in deren urwaldischen Umgebung auf Jagd gehen, ab und an nervt es ein bisschen, ergibt aber durch das Nervige auch einen sehr speziellen Touch. Klingt auch so, als wenn eine Booster- und auch Erst-Impfung voll in die Eier geht. Der Gesang ist thrashig, deathig gehalten, klingt irgendwie auch eine zu-, beziehungsweise abgespeckte Version von Obituarys John Tardy, aber passt so, denn die ist nicht zu deathig gehalten, ja, irgendwie hardcorig-thrashig und stets bösärtig-tief verständlich dargebracht. Anspieltipps? Well, das wird hier etwas schwieriger, da alle dreitehn Tracks irgendwie ja in dieselbe Richtung tendieren. Dennoch versucht es der Schreiberling und nennt mal «Diabolical Sense Of Proportions», «They So-Called Tyrants», «Destroy The Week», «Then The Calm Before The Storm» und «Fiends Of Emptiness». Nun, checkt es mal aus, für alle Fans des Oldschooligen, Trinkfreudige, Thrashers, Deathers, teils Blackies, Speedies, Speckmanniers und Konsorten.
Poldi