«Ritual» brachte die Wende und ist Wegbereiter für das aktuelle Album «Totem». Fans, die sich noch immer nach Rap Metal Elementen und langgezogenen Nummern sehnen, werden ein weiteres Mal enttäuscht. Einziger Unterschied zum Vorgänger besteht darin, dass Cavalera den mächtigen Arthur Rizk (Eternal Champion, Sumerlands) und nicht mehr Marc Rizzo an der Leadgitarre einsetzt. So ist «Totem» eine halsbrecherische Platte geworden, die während zehn Songs alles bietet, was sich Fans der straighten Töne wünschen. Der Opener «Superstition» fährt den typisch süchtig machenden Cavalera-Refrain sowie ein vernichtendes Riff und glatte Drum-Fills auf. «Scouring The Vile» kombiniert quietschende Gitarren-Leads mit Thrash à la Slayer und liefert gleichzeitig eine monströse Ladung Tod, unterstützt durch Obituary Fronter John Tardy. «Filth Upon Filth» kommt dann noch im klassischen Metal-Galopp daher, bevor das Album zu einer gemischten Wundertüte verkommt.

Die Songs enthalten einige denkwürdige Soli, monströse Riffs und sind gesprenkelt mit coolem Drumwork von Zyon Cavalera, dem Spross von Max, der seit 2012 am Schlagzeug sitzt. Dann ist da noch der neunminütige Rausschmeisser «Spirit Animal», der auf dem instrumentalen Vorgänger «Soulfly XII» aufbaut. Während es einige klobige Riffs und nette Gesangsbeiträge von Incites Richie Cavalera gibt, ist der klare Gesang der einzig denkwürdige Moment zum Ende hin. Der grösste Teil des Albums übertrifft meine Erwartungen, denn Max Cavalera scheint in Topform. Rizks Leads könnten nicht besser sein, und «Totem» ist zudem nicht mit zehntausend Gastauftritten aufgebläht, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche und markiert somit ein abwechslungsreiches wie groovendes Metal-Werk!
Oliver H.