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Ein sehr entspanntes und musikalisch hochwertiges Akustik-Album veröffentlichen die finnischen Power Metaller Sonata Arctica. Basierend auf zwei Akustik-Tourneen haben sie diesmal Lieder aufgenommen, die sie damals nicht live gespielt hatten.
Im Promoschreiben betonen die Finnen, dass sie ihre Lieder hierbei nicht einfach nachspielen, sondern sinnvoll umarrangierten. Zudem nahmen sie das Grundgerüst ohne Metronom live auf, und das hört wie spürt man. «Acoustic Adventures – Volume One» atmet förmlich. Für mich sehr positiv ist festzustellen, dass die Finnen hier immer wieder einen Hang zu Bands wie Deep Purple und Uriah Heep offenbaren. Das betrifft vor allem die Hammond Orgel und filigranen Keyboardläufe, die schlicht begeistern. Nachzuhören ist das zum Beispiel bei «A Little Less Understading» oder bei «Alone In Heaven». Insgesamt schaffen Sonata Arctica somit einfach eine melancholische Stimmung. Umso erstaunlicher ist zudem, dass dieses Album nicht bereits Ende November/Anfang Dezember erschienen ist. Genügend Vorbereitungszeit hätten Band und Plattenfirma ja eigentlich gehabt.
Das Album war nämlich bereits im Sommer 2020 fertig eingespielt und danach gemastert worden. Ob es jetzt auch im Januar passt, werden letztendlich die Fans entscheiden. Schön ist auch, dass «Acoustical Adventures - Volume One» trotz seiner mehrheitlich ruhigen Machart auch für Heavy Metal Fans durchaus hörbar ist. Manchmal spielen die Finnen zwar auch etwas schneller (wie beim virtuosen «Wolf & Raven»), oft dominieren aber eher langsamere Gangarten, ohne dass dabei die schöne Stimmung kippt. Sonata Arctica covern sich hier selbst. Allerdings stehen diese Lieder spürbar für sich selbst. Sie funktionieren also auch hervorragend, wenn man die Originale nicht kennt. Wer die Finnen also mal in etwas anderem Soundgewand kennen lernen möchte, kriegt hier ein passendes Produkt, und das Beste dabei ist, dass Titel und Promoschreiben darauf hindeuten, dass da noch mehr kommen wird.
Roger W.