Natürlich obliegt das Ganze der künstlerischen Freiheit von Musikern, aber erstens muss man sowas als Metalhead und Fan, sprich so Cover-Zeugs, schon mögen und zweitens genug Lebenszeit dafür investieren wollen. Die Frage an der Stelle ist nur, wen sowas letztlich überhaupt noch interessiert, seit Tom Araya & Co. nach fünf Jahren Pause wieder die Bühnen unsicher machen und sich ungezählte Fans auf Mutter Erde tierisch über die Rückkehr ihrer Helden freuen.
Immerhin haben Slower mit dem Opener «Hellfire» und dem Titeltrack als Absacker zwei eigene Songs komponiert, die alle Genre-Trademarks an den Tag legen. Dazu gehört die fett bratzende Gitarre von Mr. Balch, umgarnt vom engelsgleichen Gesang von Lady Tung-Barrysmith. Dazwischen tummeln sich aber die nächsten vier Slayer Covers («Chemical Warfare», «Gates Of Hell», «Sins Of The Dead» und «Haunting The Chapel»), die man jedoch kaum bis gar nicht mehr erkennt.
Und hier liegt der Schlüssel, um Slower womöglich dennoch etwas abgewinnen zu können, und eigentlich wollte man ja zuerst die komplette «Haunting The Chapel» EP durch den Tempo-Fleischwolf drehen, musste dann aber vor «Captor Of Sin» kapitulieren. Aus dieser Situation heraus entstand schliesslich das eigene Material. Soweit so gut, aber gewöhnungsbedürftig ist es alleweil, auch sich wenn «Haunting...» auf einmal nach den frühen Celtic Frost anhört. Antesten!
Rockslave