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Die Norweger liefern uns mit Avstand (Norwegisch für Distanz) bereits ihr viertes Album ab, diesmal mussten die Fans allerdings fünf lange Jahre darauf warten.
Wer Slegest nicht kennt: Die Skandinavier mischen 70er und 80er Heavy Rock mit Black Metal. Das neuste Album ist erneut in ihrer Heimatsprache eingesungen worden und ist ein Konzeptalbum über Friedrich Nietzsches Werk «Die Geburt der Tragödie». Der Opener «Innsikt» erinnert in der Machart an neuere Einherjer und natürlich Motörhead. Zweitere dürften neben Bands wie Black Sabbath, Orange Goblin oder Kyuss als Inspirationsquelle einen grossen Einfluss auf Slegest gehabt haben. Jedenfalls erinnert das Riff von «Evigheit Pa Evigheit» durchaus an Lemmy. «Forløysning Og Rus» begeistert mit seinem Ohrwurm-Riff und gehört zu den absoluten Highlights der Scheibe.
Überhaupt kann der Band attestiert werden, dass in Sachen griffigen Hooklines vieles richtig gemacht wurde. Der Gesang von Bandgründer Stig Ese (Ex-Vreid) ist dabei so ziemlich das Einzige was vom Black Metal übernommen wurde. Wie variabel Sleget sind, beweisen sie mit «Gåte», dass als Mid-Tempo Stampfer à la Accept startet um dann in einem zähflüssigen Doom Monster mit Saxophon Einsatz endet. Was in der Theorie für Kopfschütteln sorgt, klappt in der Praxis überraschend gut, ja «Gåte» ist für mich gar der Killersong dieses Albums geworden, der von Mal zu Mal noch mehr wächst.
Als Bonustrack gibt es mit «Oh Baby» ein Cover von Status Quo, dass zwar cool gemacht ist und die Handschrift von Sleget trägt, aber dann doch wie ein Fremdkörper wirkt. Davon abgesehen, ist «Avstand» mit ähem… Abstand das beste Werk im bisherigen Schaffen der Norweger.
Rönu