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In diesem Monat, und vor allem nach dem alles überragenden Debüt von A-Z geht das eigentlich nicht..., oder doch?! SiX By SiX setzen sich nämlich aus drei äusserst versierten wie hochgelobten Musikern zusammen, die aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt stammen und jeder für sich bereits einen eigenen Stammbaum vorweisen kann. Ihr braucht noch mehr Infos? Dann sage ich erstmal "SAGA", "Saxon" und "3"! Klingt erstmal gut, aber das reicht natürlich nicht.
Wie unschwer zu erkennen, sprechen wir hier von einem kreativen Trio, und konkret geht es um Ian Crichton, den amtlichen Sechsaiter bei der kanadischen Rock-Legende SAGA, dann Nigel Glockler, den unverwüstlichen Fellgerber der britischen Heavy Metal Urgesteine Saxon und den Amerikaner Robert Berry, der einerseits bei GTR schon mit Nigel zu tun hatte und sonst bei der Band "3" der dritte im Bunde neben Keith Emerson (ELP) und Carl Palmer (ELP, ASIA) war. Letzterer, also Robert, war mir bisher nicht geläufig. Bei SiX By SiX spielt er Bass, Keyboards und ist auch der Mann am Mikro. Wer sich bei den zuvor genannten Bands etwas auskennt und überhaupt, weiss, was da alles zusammen kommt, denn von den frühen GTR sind noch die Meister-Gitarristen Steve Howe (Yes) und Steve Hackett (Ex-Genesis) zu erwähnen. Zudem hat Nigel vor langer Zeit auch schon mal, gemeinsam mit Ian, zu Sessions und Aufnahmen beigetragen, während Berry das Bindeglied für seinen befreundeten Gitarristen Pat Thrall in dieser Band war.
Und nun schliesst sich der Kreis des aktuellen Trios so zu sagen wieder. Die interessante Frage hierzu ist nun, was man stilistisch von dieser Truppe (oder soll ich bereits wieder den Begriff "Supergroup" verwenden?) erwarten kann. Das Einfachste ist, einfach mal unbefangen in das, wie bei A-Z- schon, selbstbetitelte Debüt rein zu hören! Gesagt getan, und nach dem ersten Durchlauf ist schon mal ganz klar, dass die Herren Alder und Zonder, sprich A-Z nicht vom Thron gekickt werden können. Nichtsdestotrotz ist der progressiv gewürzte Hard Rock ebenso hochstehend, wenn auch insgesamt nicht so melodisch. Dass vom Gitarrenspiel und auch den Keyboards her etwas von SAGA durchschimmert, überrascht mich jetzt nicht wirklich. Crichtons Spiel, sprich die Soli sind stets dominant besetzt, und derjenige, der eher eine vergleichsweise "ruhige Kugel" schiebt, ist Nigel. Drumming für Rock-Musik unterscheidet sich halt schon etwas von Heavy Metal. Was hier jedoch gefragt ist, betrifft vor allem die Tightness, und da weiss Mr. Glockler sehr wohl, was er hierzu beitragen kann.
Während der Opener «Yearning To Fly» und «China» mehr vom Groove leben, lässt «Reason To Feel Calm Again» als längster Track zunächst progressive Vibes anklingen, ehe dann der typische Gitarren-Sound das Zepter mit unterschiedlichen Tempi übernimmt und Robert eindrücklich beweist, was er stimmlich drauf hat. Das ist auch nötig, um sich neben der dominanten Gitarre Gehör zu verschaffen. Der nachfolgende Track «The Upside Of Down» verkörpert dann ziemlich gut, wo SiX By SiX mit ihrer Musik hinwollen. Auch wenn Master Crichton bei seiner Stammcombo zweitweilen kräftig zulangt, fühlt er sich hier pudelwohl. Das kommt auch «The Last Words On Earth», einem weiteren Signature-Track dieser in der Tat interessanten Band, zu Gute, und von dissonant kann natürlich nicht, sprich eh nie die Rede sein. Unter dem Strich stehen hier aber eher Proggies denn Rock-Fans als Zielgruppe im Visier. Während A-Z umgehend zünden, brauchen SiX By SiX ein paar Durchgänge mehr. So können sich letztlich alle Details, wie zum Beispiel beim abwechslungsreich aufgebauten «Battle Of A Lifetime» und dem knackigen Rausschmeisser «Save The Night», inklusive cooler Backing-Vocals, optimal entfalten.
Rockslave