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So, geneigte Fetischisten/-innen des gepflegten, brutalen Death Metals, hier kommen Sijjeel. Häh, noch nie gehört? An alle, die sich nun angesprochen fühlen, ging mir nicht anders, hell yeah. An alle anderen, die Sijjeel bereits kennen, trotzdem weiter lesen, sofern ihr möchtet und nicht dazu genötigt verpflichtet fühlt. Danke! Bitte!
Nun, Sijjeel wurde anno 2013 in Damman, in der Eastern Province von Saudi Arabien (!) gegründet, nowadays wird in Germanien gelebt. Ach ja, eines, sprich das Gründungsmitglied steht mit Namen Hussain Akbar zur Buche, programmiert die Drums, spielt den Quetschbalken und wird seit anno 2020 von Floor van Kuijk (Vocals) und Lukas Kaminsiki (Bass) flankiert. Releast worden sind nebst diesem Debüt «Salvation Within Insanity» noch eine EP namens Cyclopean Megaliths anno 2020. Auf «Salvation Within Insanity» finden sich acht Songs, welche sich dem brutalen, leicht slammig-goreigen Death Metal zugehörig und da beheimatet fühlen. Ja, es wird heftigst gebolzt und geholzt. Die Produktion kommt anständig daher, will schreiben druckvoll, klar, wandmässig wird es die Gehörgänge überrollen.
Songwritertechnisch ist das Ganze schnell und abwechslungsreich gehalten, und nebst den obligaten Prügelattacken gibt es noch das eine oder andere Moshpit-/Slamfenster, in welchem dann die gebeutelten Nackenmuskeln schwer beansprucht werden. Gitarrentechnisch wird der Gitarrenhals ziemlich technisch und frickelig bearbeitet, begleitet von sattem, schnellem, brutalem Death-Riffing, mal mit Lines, mal in schneller Griffabfolge. Solotechnisch geht da leider nicht so viel, leider, obschon es genügend Möglichkeiten für das eine oder andere herrliche Klampfenvirtuosensoli hätte, eigentlich. Doch kann man auch die feinen, kleinen Breaks und Intervalle als Soli betrachten, somit ist es nun jedem/r freigestellt, wie sie/er dies zu bewerten möchte.
Soundtechnisch ist es satte Death-Distortion, die uns hier um die Ohren gehauen wird, somit ein goiler Soundteppich. Basstechnisch ist dieser klar, spielt nicht nur rhythmisch treu ergeben, sondern nimmt auch die Duelle mit der Gitarre an, will schreiben, ist ebenfalls technisch sehr am Frickeln, lässt mit dem trockenen, sauberen Sound den Erkennungswert des variablen Tieftöners erhören und aufhorchen. Vokaltechnisch sind die die Stimmband Akrobatiken im tiefsten, bösen Growl anzusiedeln. Mal etwas verständlicher, danach wieder richtig schnell raspelnd guttural dargebracht. Passt so im Gesamtbild, die programmierten Drums sind hervorragend eingetippselt worden, so dass es nicht auffallen würde, wenn man es nicht wüsste, dass die Drums in den PC eingehämmert worden sind. Diese sind extrem grindcorig und blastend gehalten, sattes Double-Bass Gewitter, konstant, gnadenlos, gepaart mit slammigen, moshigen Midtempo-Parts.
Die Snare klingt trocken und gradlinig. Auch die Cymbals und weitere Toms wurden programmiertechnisch hervorragend ergänzt. Das Cover-Artwork rundet «Salvation Within Insanity» passend ab. Tja, soundtechnisch wären da allenfalls Defeated Sanity, Incinerate, Focal Dystonia und Twitch Of The Death Nerve zu nennen, ab und an können auch etwas Cannibal Corpse, Six Feet Under und Broken Hope ausgemacht werden. Anspiel-Tipps wären da «The Affliction Of Deteriorating Minds», «Climbing Into The Abyss» und «Inflection To Thee Smut» von den acht Songs zu nennen, welche mir etwas mehr als die restlichen Tracks aufgefallen sind. So, wie immer schön antesten, denn das hilft bekanntlich ungemein und bei «Salvation Within Insanity» ebenso. That's all, folks!
Poldi