Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Die japanische Band Show-Ya gehört laut Promo-Zettel zu den bekanntesten Metal Bands dieses Landes. Auf dem 14. Album präsentieren sie nun einen sehr stark Keyboard-lastigen Rock, der sich irgendwo zwischen AOR, Hard Rock und Heavy Metal einordnen lässt.
Die Plattenfirma spricht bei diesem Werk von einem starken Heavy Metal Einschlag. Dieser ist für mich aber nur schlecht hörbar, denn oft übernehmen die Keyboard-Klänge die Leadmelodie und schneidende Gitarren werden so stark in den Hintergrund gemischt, dass sie nur noch für sehr aufmerksame Zuhörer:innen wahrnehmbar sind. Das ist zwar nicht schlecht, rückt die Sache für mich aber eindeutig in die AOR-Richtung. Diese Art des härteren Pop-Rocks glänzt meistens mit sehr eingängigen Liedern. Darum erstaunt es mich, dass es auf diesem Werk doch einige Hördurchgänge brauchte, damit die Songs bei mir griffen. Hat man sich das aber erst mal erarbeitet, sind durchaus Ohrwürmer auszumachen. So zum Beispiel das mit Doro Pesch als Gastsängerin versehene «Heavy Metal Feminity», und auch das sehr poppige «Tokyo, I Scream» gefällt mit der Zeit. Die fünf Damen beherrschen es aber auch episch, wie sie bei «Wind» beweisen, und wer Heavy Metal Anleihen sucht, wird bei «Thunder» fündig. Wobei das Stück aufgrund seiner dominanten Hammond-Orgel gar an Whitesnake erinnert. Wer sich komplett in «Showdown» rein gehört hat, findet elf wunderbare Lieder mit einer Gesamtdauer von 51 Minuten, die gut unterhalten. Nicht mehr und nicht weniger. Die Szene wird diese von 1981 bis 1998 und seit 2005 wieder aktive Gruppe damit zwar nicht aufmischen. Sie zeigt diese fünf Damen jedoch in einer abgeklärten, äusserst positiven Verfassung. Fans von Hard Rock, die das Keyboard gerne im Vordergrund mögen, können ohne Bedenken zugreifen.
Roger W.