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Für was dienen die Reviews eigentlich? Natürlich um dem geneigten Zuhörer den neusten Streich einer Band, in diesem Fall SERVANTS TO THE TIDE, näherzubringen! Dass dabei der persönliche Geschmack und die Jahresringe in den Vinyl-Scheiben einen nicht unerheblichen Einfluss haben, ist nicht von der Hand zu weisen. Sprich, wenn man die goldenen Achtziger Jahre miterlebte, in denen auch nicht alles Gold war, was danach glänzte, hat man vieles kommen und gehen gesehen.
Die Truppe stammt aus Hamburg und hat sich dem schleppenden Atlantean Kodex Sound verschrieben. Oder um es in meiner Generation zu sagen, sie huldigen den alten Manowar, als diese noch «Hail To England» mit «Sign Of The Hammer» waren. Das Ganze einfach mit zähflüssigeren Rhythmen. Dabei gibt Stephan Wehrbein einen mehr als guten Eindruck als Sänger ab, ist aber nicht mit der Sirenen-Stimme von Eric Adams zu vergleichen. Das zweite Album der Deutschen bietet Kraftfutter für jüngere Fans, wird aber die alten Banger nur bedingt dazu animieren die Fäuste zu schwingen und noch weniger die mittlerweile schütteren Haare zu schütteln.
Wer sich irgendwo zwischen Candlemass und Manowar eine epische Truppe wünscht, wird mit Servants To The Tide gut bedient. Eine Band, die sich mit ihrem zweiten Album auch mal an schnellere Parts heranwagt («The Trial») und ich mir sehr gut vorstellen kann, dass unser Rönu mit diesem Album ein weiteres Highlight für 2024 gefunden hat. Die Vergleiche mit Savatage finde ich persönlich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Denn allein die Piano-Parts («Towards Zero», «If The Stars Should Appear» mit über zehn Minuten) bringen den Qualitätsstandard der Amis noch nicht auf die Platte.
Tinu