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In den 80er Jahren waren es Bon Jovi, heute sind es die Sentinels - die neue Sensation aus New Jersey!
Das US-Quintett veröffentlichte in den letzten Monaten mehrere hochkarätige Singles, durchwegs irgendwo zwischen Hardcore, Metalcore, Djent und einem Hauch Math-Chaos angesiedelt. Dieser Mix soll nun als Ganzes Bestand haben, und mit dem Debüt-Album «Collapse By Design» kann man sich selbst ein Bild machen. Die Platte soll angeblich das härteste und melodischste Material der noch jungen Bandgeschichte beinhalten. Im Verlauf der zwölf Tracks zeichnet sich schnell ab, dass dem vermutlich so ist. «Comfort In Familiar Pain» fördert den eigenwilligen Wahnsinn geradezu pointiert zu Tage. Spontane, martialische Eruptionen treffen auf bedrohlich atmosphärische Einschübe und schroffe Djent-Tech-Stylings, die gekonnt mit verhalten melodischen Momenten kollidieren. «Desecration (Isolation)» wirkt im Vergleich dazu fast schon eingängig. Natürlich gestaltet sich auch dieser Exkurs technisch anspruchsvoll, doch der geradezu hymnische Hauptteil mit getragenem Tempo und epischer Melodik bleibt sofort hängen. «Meshuggah» und «Caliban» in harmonischer Fusion. Sentinels lieben die Extreme und sind konstant zwischen ihnen hin- und hergerissen. Sie bringen die krasse Leistung, nahezu durchgehend am Anschlag zu operieren, ihren brachialen Eruptionen aber mehr als genug Platz zu lassen, um sich zu entfalten. Stete Twists und Wendungen, wütende Kaltstarts, rasende Wut und auf den Punkt gebrachte hymnische Momente lassen «Collapse By Design» immer weiter anwachsen. Ja, die technisch versierte Aggression lässt einem nicht mehr los. Das muss man in der Stille erst einmal sacken lassen – was für ein unerhört unterhaltsamer klangbetonter Einstand.
Oliver H.