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Savage Grace gehören mitunter zu den tragischen Metal Helden, bei denen ich nie begreifen werde, wieso die Combo nicht auch nur annähernd einen gewissen Erfolg für sich gewinnen konnte.
Die Truppe wurde von Gitarrist Chris Logue angeführt und hatte mit Bassist Brian "Beast" East, dem zweiten Gitarristen Mark "Chase" Marshal, Trommler Dan Finch und Götterstimme Mike Smith die perfekte Ergänzung, um den damals sehr angesagten US Speed Metal zu etwas ganz Grossen zu machen. Speziell Mike war ein ungeschliffenes Juwel, der mit seinen "Screams" der Scheibe das "gewisse Etwas" verlieh, welches das Debüt von Savage Grace aus der Flut an neuen Alben heraus hob. «Bound To Be Free», der Opener von «Master Of Disguise», zeigt die hohen Ambitionen auf sehr eindrückliche Weise auf, und wer 1985 auf Flotsam And Jetsam stand, kam an Savage Grace nicht vorbei. Die Mischung aus Iron Maiden lastigen Melodiebögen, einer ungeheuren Power und Dynamik, sowie dem Willen die Welt im Sturm zu erobern, machte die Truppe auf der Stelle zu einem heissen Tipp. «Fear My Way», das gewaltige «Sins Of The Damned», die Hymne «Into The Fire», das schleppende «Betrayer» und die Abrissbirne «No One Left To Blame» machten keine Gefangenen und liessen die Metal Welt aufhorchen und fast in sich erstarren.
Ergänzt wird diese wertige wie wichtige Wiederveröffentlichung durch die «The Dominatress» EP, auf welcher noch John Birk sang und der Omen Mastermind Kenny Powell in die Saiten griff. Diese EP kommt ein bisschen gemässigter daher («Curse The Night», «Live To Burn»), beinhaltete aber schon 1983 grosses Potenzial, welches die Amis auszeichnete. Zum Abrunden wurden noch die drei Tracks des 1982er Demos auf die Wiederveröffentlichung gepackt, die alle sehr roh aus den Boxen donnern. Ganz am Schluss erklingt noch «No One To Blame» von 84er-Demo. Alles in allem also eine sehr runde Sache, welche sich Metal Fans unbedingt anhören sollten. Fans der alten Lizzy Borden werden dabei ebenso begeistert sein, wie die der bereits erwähnten Flotsam And Jetsam. Hier wurde Musikgeschichte geschrieben, die lauf dem Folgewerk «After The Fall From Grace» durch einen fatalen Fehlentscheid leider vorzeitig zu Grabe getragen wurde.
Tinu