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Was mit «Master Of Disguise» seinen unglaublich genialen Start hatte, sollte auf «After The Fall From Grace» fortgesetzt werden.
Schon das Intro mit «Call To Arms» liess erahnen, dass die Truppe um Gitarrist Chris Logue nichts anbrennen wollte, auch wenn sich die Stimme hier so gar nicht nach der von Meistershouter Mike Smith mehr anhörte. Konnte auch nicht, weil sich nun Chris hinter das Mikro setzte und dabei lange nicht so gut agierte wie an den sechs Gitarrensaiten, beziehungsweise sein Vorgänger. Gut, dann konnte ich mich eben auf die musikalische Leistung konzentrieren, die damals (1986) noch immer sensationell war, aber leider von einer sehr bescheidenen Produktion durch die Boxen transportiert wurde. Das Label Black Dragon Records hatte schon «Graceful Inheritance» von Heir Apparent mit einem eher "schmalbrüstigen" Sound ausgestattet. Die Speed Götter Savage Grace mit einem ebensolchen zu hören, war ein Stich ins Herz. Der Opener «We Came, We Saw, We Conquer» war verdammt geil, litt aber unter der Stimme von Chris und der Produktion. Die "gesangliche Leistung" ist denn auch unweigerlich beim Titelsong zu hören. Was wäre dies für eine Hymne geworden, wäre sie von Mike eingesungen worden. Was immerhin blieb, waren die sensationellen Gitarrenduelle zwischen Chris und Mark Marshal.
Auch wenn rein vom musikalischen Aspekt her gesehen «After The Fall From Grace» dem Debüt «Master Of Disguise» eine Nasenlänge voraus war und mit Tracks wie «Flesh And Blood», «Destination Unknown» und dem Oberhit «Tales Of Mystery» Lieder beinhaltete, für die andere Truppen getötet hätten, stand der helle Stern nicht mehr so leuchtend am Metal Firmament. Als Bonus ist die EP «Ride Into The Sun» zu hören, auf der Heir Apparent Bassist Derek Peace Bass spielt. Herausragend ist hier «We March On», das mit seinem feinen akustischen Beginn allen beweisen sollte, dass die Truppe noch lange nicht am Ende war. Die Jungs um Chris drosselten auf dieser EP, sprich bei den Eigenkompositionen das Tempo, und nur die Deep Purple Cover-Version von «Burn» drückte aufs Gaspedal. Eine hoffnungsvolle Karriere wurde mit diesen zwei Alben angeschoben. Auch wenn Chris noch heute mit Savage Grace unterwegs ist, so wurden zwischen 1985 und 1986 schwerwiegende Entscheidungen getroffen, welche der Band das Genick brachen, denn damals warteten zu viele aufstrebende Mitstreiter darauf, den Platz von Savage Grace einzunehmen, und der Ursprung allen Übels wartete auch schon..., der Grunge.
Tinu