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Ich frage mich immer wieder, woher all die neuen Truppen kommen und was der Anreiz ist, heute noch ein Album zu veröffentlichen. Die Gefahr, dass sie mit ihrer Leidenschaft nur Leiden schaffen, ist in der heutigen Zeit sehr gross.
Dass dabei vieles gleich klingt, weil den Damen und Herren oftmals die eigene Identität fehlt, hat sich leider auch eingeschlichen, auch wenn das spielerische Handwerk in der Regel sehr hoch ist. Weil die Labels dabei noch immer Quantität vor Qualität setzen, hat sich (noch) nicht viel verändert. Da stechen Drakkar aber heraus, die immer wieder Truppen ans Tageslicht brachten, welche später zu millionenschweren Sellern wurden. Ob dies auch mit den Norwegern SAHG passieren könnte, wird sich zuerst noch beweisen müssen. Allerdings sind die Jungs keine Newcomer mehr, sondern veröffentlichten seit 2006 nicht weniger als fünf Scheiben. Stimmlich könnte man Olav Iversen durchaus als "kleinen Ozzy Osbourne" einstufen. Die Band deswegen aber in eine Doom-Ecke zu stecken, ist ein bisschen weit hergeholt.
Das Trio bringt mit seiner Mucke eine…, sagen wir mal, zeitgerechte "NWOBHl"-Version hervor. Hört man sich «House Of Worship» an, erkennt man viele Elemente der alten Helden, aber auch sehr viel Eigenständigkeit und einen Sound, der nicht altbacken klingt, sondern fett aus den Boxen donnert. Ja, der Titeltrack ist sehr schleppend gespielt, aber schon mit dem nachfolgenden «Decendants Of The Devil» hauen die Nordländer einen fetten Metal-Track heraus. «Black Cross Of The Moon» hätte dabei locker auf eine der ersten Soloscheiben von Ozzy gepasst, während das majestätisch dahin marschierende «Salvation Damnation» die wahre Stärke von SAHG repräsentiert. «Born Demon» ist ein richtig gutes Album geworden, das sich jeder Metalhead anhören muss. Besonders wenn sich dahinter ein Ozzy-Fan versteckt, der die gesamte Schaffensphase des Prinzen der Dunkelheit liebt.
Tinu