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Schaut man dem Tod ins Auge und kennt die Anzahl der einem verbleibenden Tage nicht, dann ist es mehr als nur legitim, sich in dieser Zeit noch so vieles zu erfüllen, was man sich zur Umsetzung aufgespart hat. So auch Pretty Maids Sänger Ronnie Atkins, der nach nur einem Jahr schon mit dem zweiten Solostreich aufwartet.
Dies ist sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass seine Hauptband (Pretty Maids) gerade ein bisschen auf Eis liegt. Dass Ronnie schon immer ein Faible für melodische, fast poppige Parts hat, kennt man seit der Debüt-EP der netten Ladys aus Dänemark. Damals waren Lieder wie «Fantasy» und «Children Of Tomorrow» mit viel Härte, aber auch sehr viel Melodie ausgestattet. Später kamen diese Teile bei Tracks wie «Love Games», «Waitin' For The Time» oder «Rodeo» zum Einsatz. Diese Momente nahm der Sänger mit und liess ihnen auf dem ersten Solo-Werk «One Shot» freien Lauf. Das Zusammenspiel zwischen der eigenen Krankheit und positivem Output zu den zwölf neuen Songs weist sehr viel Tiefgang auf und sollte alle Zuhörer:innen veranlassen, sich mit den Lyrics auseinander zu setzen. Kommen wir nun zur Musik, denn da markiert der Opener «I've Hurt Myself (By Hurting You)» einen grossartiger Song, der von der nach wie vor sensationellen Stimme von Ronnie lebt. Leichte, modernere Momente sind bei «Rising Tide» zu hören, so wie man sie von den letzten Maids-Scheiben her kennt. Ja, seine Stimme hat Pretty Maids geprägt, und darum erinnert einiges an seine Stammband. Ansonsten ist es ein reinrassiges Solo-Werk geworden, das musikalisch einen eigenen Weg geht, der sich aber in den gewohnten und bekannten Bahnen aufhält. Anspieltipps: «Blood Cries Out» und «Fallen».
Tinu