Auch der Verlauf der Truppe hat etwas "Magisches" oder "Unheimliches" an sich. Wurde das Debüt-Album «Widow» 1983 veröffentlicht, erschien die hier zu besprechende Scheibe knapp zehn Jahre später, also 1993. Somit in eine Zeit hinein, in welche dieser Sound garantiert nicht passte, da er entweder zu "alt" oder zu "innovativ" war. Hört Euch dazu zum Beispiel mal die Gitarrenklänge an, die man eher in den Spätsiebzigern von Deep Purple oder Black Sabbath erwartet hätte. Auch der Gesang von Re Bethe besitzt etwas "Magisches". «Come To The Ritual» wäre bei Mercyful Fate locker «Come To The Sabbath» getauft worden, einfach auf eine simplerere Art gespielt. Oder man kredenze sich «Gypsy», den Flower-Power Rock-Track, der unter die Haut geht. «Valley Of The Kings» ist ein Album, dem nichts von seiner speziellen Faszination abgeht, bei dem sich aber auch die Retro-Rocker zuerst "einhören" müssen. Das bedeutet nicht, dass die Lieder sperrig sind, sondern, dass das Flair dieser Mucke ganz eigen ist. An allen da draussen sei aber gesagt, wenn Ihr Euch wirklich wieder mal innovative Musik anhören wollt, die nie langweilig wird und kein Haltbarkeitsdatum kennt, wird mit Ritual nichts falsch gemacht!
Tinu