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Während sich der erste Schnee leise und luftig auf die Berggipfel legt, tobt im Unterland ein eisiger Sturm, der den Kampf zwischen Electro-Beats und todbringenden Metal-Klängen ankündigt.
Die Trance Melodic Death Metal-Kapelle Rage Of Light schöpft aus dem Vollen und bringt mit «Redemption» das zweite Album seit Gründung und das erste mit der neuen Sängerin Martyna Halas (Ascend The Hollow), welche Melissa Bonny (Ad Infinitum) ersetzt hat, auf den Markt. In diesem Besetzungswechsel mündet auch die grösste Veränderung, den die Schweizer seit «Imploder» (2019) vollzogen haben. Halas singt anders - nicht mit derselben glockenklaren Symphonic Metal-Stimme wie ihre Vorgängerin Bonny. Das ist eine unbestrittene Tatsache. Ein Fakt, der der Schweizer Formation um Gitarrist und Bassist Noé Schüpbach (Nodafreth) sowie Sänger und Keyboarder Jonathan Pellet (Ex-Dysrider, Ex-Trophallaxy) jedoch verdammt gut zu Gesicht steht! Die musikalische Schere von Gut und Böse klafft nicht so weit auseinander, ist scharf geschliffen und technisch auf dem neuesten Stand. Die neun Songs (zwölf im Digipak) wirken harmonisch, brettern ohne Ausfall über die gesamte Spiellänge, und nach dem ruhigen Rausschmeisser «Beyond», der mit einem knallharten Ende aufwartet, kann der Veitstanz gut und gerne wieder von vorne beginnen. Produziert wurde die Platte von Vladimir Cochet (Mirrorthrone, Weeping Birth, Unholy Matrimony) in den "Conatus Studios", und das Cover-Artwork stammt von Gustavo Sazes, der unter anderem für Temperance tätig ist. «Redemption» zeigt die neue Synergie der Band mit einem schwereren, reiferen Sound. Das Trio taucht tief in die internen Kämpfe ein, die im digitalen Zeitalter fast jeden quälen, sogleich werfen Rage Of Light aber auch den rettenden Anker – ihre Musik! «Redemption» ist für mich eine der Überraschungen und ein grandioser Abschluss des Jahres 2021.
Oliver H.