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Ein erster und bloss flüchtiger Blick auf das Cover-Artwork liess mich halbwegs erschaudern und schuf zumindest eine virtuelle Brücke zur einer Truppe namens Power Paladin. Beim genaueren Hinsehen verflüchtigten sich die Bedenken allerdings noch nicht wirklich, aber als die ersten thrashigen Klänge des Openers und Titeltracks ans Ohr dringen, sieht die Welt gleich anders aus!
Mit einer gewissen Verwunderung bis leichten Beschämtheit stelle ich fest, dass «Slaying Gods» bereits das dritte Album der 2012 gegründeten Band aus Bielefeld (D) ist und ich Powergame bisher überhaupt nicht wahr genommen habe. Das liegt mitunter wohl auch daran, dass die Truppe nach ihrem full-lenght Debüt «Beast On The Attack», das im September 2015 erschien, im Jahr darauf nicht im Billing vom "Bang Your Head!!!"-Festival auftauchte. Widmet man sich aktuell, ohne die ersten zwei Albem zu kennen, unvoreingenommen dem neuen Material, so offenbart sich eine prächtige Portion von feinstem Heavy Metal der alten Schule. Hätten Matthias "Mätty" Weiner (v/g), Marc-Philipp Längert (g), Marc Zimmermann (b) und Klaus-Gerald Fedeler (d) diese Mucke in den 80ern am Start gehabt, wäre eine ordentliche Karriere möglich gewesen! Während die thrashigen Tracks, wie der Opener oder das speedige «Midnight Steel», etwas an die alten Metallica erinnern, lassen sich durchaus auch Vibes von Judas Priest («Twisted Minds) und einzelne instrumentale Sprengsel von Mercyful Fate ausmachen. Nebst den sackstarken Gesangslinien von Mätty überzeugen vor allem die Gitarren, angefangen beim abwechslungsreichen Riffing bis hin zu töften Twin-Guitars und filigranen Soli («Sacrifice»). Dazu werden auch immer wieder mal hymnisch anmutende Backing Vocals eingeflochten. Das Highlight von «Slaying Gods» steht mit dem fast 12-minütigen Epos «The Chalice» jedoch am Schluss des Albums, wo nochmals alle Register gezogen werden und die Top-Produktion die tighte Rhythm-Section ebenso glänzen lässt. Metal-Gourmets müssen hier zwingend zugreifen!
Rockslave