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Das aus Denver, Colorado, stammende Symphonic Metal Duo ORYAD erinnert musikalisch und von der Atmosphäre her auf ihrem Debüt-Album «Sacred & Profine» an Within Temptations phänomenales Zweitwerk «Mother Earth».
Aber auch thematisch scheint es eine Verbindung dieser beiden Alben zu geben, steht doch bei den Amerikanern wie Holländern textlich die Natur, ihre Kraft und Verletzlichkeit im Vordergrund. Oryad sind aber weit davon entfernt, wie ein Within Temptation Klon zu klingen. Dafür ist die Song-Qualität einfach zu gut und verfügt bei allen Querverweisen über eine angenehme Eigenständigkeit. So wirkt der mit Prog und Doom angereicherte Symphonic Metal auf «Sacred & Profine» nie aufgesetzt. Im Gegenteil, hier scheint alles natürlich zu fliessen. Die Gitarren können dort hart riffen, wo es gerade passt, aber auch das Klavier darf angenehm verspielte Akzente setzen, wo es der Song gerade erfordert. Das schafft eine mystisch-epische Atmosphäre, in die man gerne abtaucht. Neben den grandiosen Darbietungen überzeugt auch Sängerin Moira Murphy.
Sie beweist, dass sie nicht nur die Töne in verschiedenen Höhen und Tiefen beherrscht, sondern ebenfalls emotional klingen kann. So baut sie eine direkte Verbindung zu den Zuhörern auf und kann Within Tempations Sharon den Adel das Wasser ebenfalls reichen – etwas, was den wenigsten opernhaften Sängerinnen gelingt – leider schon gar nicht Tarja Turunen (Ex-Nightwish). Haben die Holländer irgendwann auf positive Weise den Pop entdeckt, den sie geschickt in ihren Gesamt-Sound einbauen, verzichten Oryad auf dieses Element. «Sacred & Profine» wirkt wie Gesamt-Kunstwerk, sprich beim Anhören entstehen im Kopf Bilder von Landschaften. Darüber zieht ab und zu ein Gewitter auf oder spendet die Sonne im nächsten Augenblick wohlige Wärme. Wer sehr gut gemachten Symphonic Metal mag, kann mit dieser CD nichts falsch machen.
Roger W.