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Die junge Band aus Island startet sogleich in vollem Tempo, ohne Bremsen, mit dem Titeltrack. Das Leitmotiv ist ein Vulkan-Ausbruch, welchen man auch förmlich spüren kann, nicht zuletzt durch den semi-cleanen Gesang oder eher Schreie, welche vor Männlichkeit nur so strotzen. Dieser aufbrausende und emotionsreiche Black Metal von NYRST widerspiegelt die Gewalt eines solchen Ausbruches.
Der Album-Titel «Völd» bedeutet so viel wie "Macht". Diese lässt allerdings beim zweiten Track etwas nach, und das Endprodukt liegt eher auf der progressiven Seite. Die Energie des Openers wird aber bei «Hrímvíti» wieder aufgenommen. Für Black Metal sind die Melodien, durch die verhältnismässig geringe Verzerrung der Gitarren, klar zu hören. Die Double-Bass-Drum ist nicht zu stark im Vordergrund, verleiht dem Gesamtpaket aber trotzdem einen gewissen Drive. Zu diesem Zeitpunkt im Album, ist der Vulkan bereits ausgebrochen und dessen Zerstörung ist, soweit das Auge reicht, zu sehen.
Um dieses Bild zu verinnerlichen, kommt ein kurzes Intermezzo, eine Art Verschnaufpause vor diesem brutalen Black Metal. Übersetzt heisst dieses Interlude «Der Berg atmet». Der zweite Teil des Albums, also mit den längeren Tracks, befasst sich nun mit der unmittelbaren Zerstörung, welche in der ersten Hälfte stattgefunden hat. Beginnend mit dem abwechselnd ruhigen und intensiven Track «Eilíft Eldhaf», was übersetzt «Ewiges Feuermeer» bedeutet. Darauf folgt das fast elfminütige Stück «Drottnari Nafnlausra Guða». Die Stimmung wirkt verzweifelt, so als ob man gerade eine herbe Niederlage erlitten hat.
Abgerundet wird das Album mit einem Song, der eher an die erste Hälfte des Werkes erinnert, sprich mit mehr Energie und Gewalt. Im Grossen und Ganzen ist Nyrst diese musikalische Umsetzung eines ausbrechenden Vulkanes durchaus gelungen und bietet auch eine breite Palette an möglichen Interpretationen. Allerdings ist die Musik nicht ganz so spannend wie die Themenwahl ausgefallen. Sie ist durchaus nicht schlecht und beinhaltet auch die eine oder andere interessante Facette, wird aber wohl kein Meilenstein im Genre Black Metal werden.
Erik N.