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Death-Metal trifft auf eine Gewichtigkeit der Balance aus Atmospheric-/Technical-/Doom-/Djenty-/Industrial-Metal! Diese objektive Einschätzung widerspiegelt meinen Eindruck von der im Jahre 2013 gegründeten Band NIGHTMARER aus den USA, Tampa, Florida (early), USA/Deutschland (later) mit ihrem zweiten einfallsreichen, experimentellen und einzigartigen Release «Deformity Adrift».
Nightmarer bestehen ausfolgenden Members, nämlich John Collett (Vocals), Simon Hawemann (Guitars), Keith Merrow (Guitars), Brendan Sloan (Bass) und Paul Seidel (Drums), die teils noch in anderen Bands beschäftigt sind. Der Schaffens-Ausweis der Truppe zeichnet sich nicht durch quantitative Sinnlosigkeit aus, nein, sondern mit qualitativer und akribischer, sowie bedachter Zielstrebigkeit des Handelns. Nur so kann ich mir den stetigen Aufstieg erklären, was nach ihrer Debüt-EP «Chasm» 2016, dem Longplay-Debüt «Cacophony Of Terror» (2018) und der EP «Monolith Of Corrosion» (2021) zurecht erfolgte. Mit «Deformity Adrift» gelingt ihnen trotz der sehr kurzen Spielzeit von knapp etwas über einer halben Stunde ein kleines Kunstwerk in Sachen Geschlossenheit mit experimentellen und teils recht komplexen Momenten die Messlatte stets hochzuhalten. Natürlich erfinden Nightmarer um Mastermind Simon Hawemann das Rad nicht neu, aber mit so viel wirkungsvoller Impulsivität und spielerischer Dynamik kann sich das Quintett trotz noch nicht im "Garten Eden" der Genre-Grössen im Technical Death-Metal angekommen, niveaumässig trotzdem passabel behaupten.
«Deformity Adrift» besticht durch ein packendes, starkes Songwriting mit unermesslichem Abwechslungsreichtum, das trotz der Vocals von John Collett, die viel zu engstirnig und linear gehalten sind und offensichtlich den Schwachpunkt des Albums offenbaren. Dafür kann die beispielhafte Saiten-Instrumentalfraktion von Simon Hawemann, Keith Merrow und Brendan Sloan mit resoluter Fingerfertigkeit und kompromisslosen schweren Riffs umso mehr punkten sowie mit variablen Drums von Paul Seidel aufwarten, die ungleiche, progressive Rhythmen mit bestialischen Blast-Beats wie auch tragenden Grooves zum Besten geben. Das Erfolgs-Rezept von Nightmarers «Deformity Adrift» ist die abgrundtiefe emotionale Findung zwischen Wahnsinn und Könnerschaft, die in den seltensten Fällen im Genre Technical Death Metal erschaffen werden! Anspieltipps von meiner Warte aus sind «Suffering Beyond Death», «Hammer Of Desolation» und «Obliterated Shrine». Wer mit Bands wie den Kanadiern Gorguts (Technical/Avant-Garde Death-Metal), den Amerikanern John Frum (Progressive Death-Metal) oder den Italienern Ad Nauseam (Technical/Avant-Garde Death-Metal) seine Glückseligkeit findet, wird mit Nightmarer eine weitere Treppe der geheimnisvollen Aura von Wohlgefühlen erklimmen. "It's good, that there are bands like Nightmarer".
Marco